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Linken-Parteitag Gallert offizieller Spitzenkandidat

Bei einem Landesparteitag hat Sachsen-Anhalts Linke Wulf Gallert zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im März gewählt.

Von Michael Bock 14.11.2015, 11:38

Staßfurt l Der 52-Jährige erhielt bei der Veranstaltung in Staßfurt 109 Ja-Stimmen. Ein Delegierter votierte mit Nein, sechs enthielten sich. Das entspricht einem Ergebnis von 93,9 Prozent.

Gallert sagte, es werde ein "schwerer, schwerer Wahlkampf". Denn: "Die politischen Kontroversen spitzen sich zu. Jeder, der eine klare Position hat, wird selbst zur Zielscheibe von Angriffen." Die Linke träten für Humanität und Weltoffenheit ein. Es werde im Wahlkampf Situationen geben, die "niemand spurlos übersteht", sagte Gallert. Er appellierte an die Delegierten, auch in schwierigen Entscheidungssituationen den Kopf oben zu halten.

Zuvor hatte die Landesvorsitzende Birke Bull erschüttert auf die Terroranschläge in Paris reagiert. Zugleich betonte sie: "Die offene Gesellschaft darf nicht geschlossen werden. Sie muss erreichbar bleiben. Das ist das Gebot der Stunde." Die Flüchtlingsdebatte werde auch die nächsten Monate bestimmen, sagte Bull weiter. Und: "Demokratie ist nichts für Feiglinge. Wir werden diese Debatte mitgestalten und uns auch Anfeindungen stellen müssen. Ich habe das Gefühl: Gesicht zu zeigen, ist nach vielen Jahren wieder das Gebot der Stunde. Es geht um nicht weniger als um Menschenwürde und Mitmenschlichkeit in unserem Land. Das muss der kleinste gemeinsame Nenner sein."

Die Linke trete für "Solidarität und Gerechtigkeit für alle" ein, sagte Bull. Zuwanderung dürfe nicht missbraucht werden, "um soziale und demokratische Standards zu unterwandern oder zu drücken", betonte die Parteichefin. Und: "Wir brauchen den Widerspruch gegen Vorurteile, gegen Klischees bis hin zu verbaler und körperlicher Gewalt. Die Grenzen sind fließend. Wehrt den Anfängen!" Bull weiter: "Zuwanderung ist nicht nur eine Chance für wirtschaftliche Entwicklung. Sie ist auch eine Chance für mehr Weltoffenheit, für kulturellen Wandel und für mehr Mitmenschlichkeit."