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Lutherjahr 2017 Dem Gottesdienst gelauscht

Nach der Geburt Martin Luthers in Eisleben zog es die Familie nach Mansfeld, wo der große Reformator als Messdiener wirkte.

06.07.2017, 23:01

Mansfeld l Seine Kindheit und erste Jugendzeit verbrachte der Reformator Martin Luther von 1484 bis 1497 in Mansfeld. Mit dem damals Einjährigen zog es die Familie von Eisleben in die kleine Stadt im damaligen Mansfelder Land und heutigen Landkreis Mansfeld-Südharz. Schon im Mittelalter war die Stadt für ihren Kupfer- und Silberbergbau bekannt. Selbige boten dem Vater Hans Luthers (damals noch Luder) eine erträgliche Einnahmequelle, wodurch es die Familie schnell zu verhaltenem Wohlstand in der kleinen Stadt brachte. Fest mit seiner Heimat und der dort lebenden Familie verbunden, soll der Reformator eins gesagt haben: "Ich bin ein Mansfeldisch Kind".
Der junge Martin Luther besuchte viele Jahre die Lateinschule in Mansfeld, wo er vermutlich am 12. März 1491 eingeschult wurde, schreibt Volker Leppin in seinem Buch "Martin Luther". In "Luther-Chronik: Daten zu Leben und Werk" wird Luthers Schulausbildung von Andrea van Dülmen aufgrund sturen Einpaukens als eher verhasst beschrieben.
In der heutigen Kirche St. Georg, dem  lauschte der späterer Reformator den Gottesdiensten und war sogar als Messdiener tätig, heißt es seitens der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Allerdings ministrierte Martin Luther laut Autor  Werner Schwanfelder in "95 Lutherorte, die Sie gesehen haben müssen" noch in der romanischen Vorgängerkirche. Diese erste theologische Prägeanstalt Luthers war allerdings sehr sanierungsbedürftig. Erst im Jahr 1497 wurde mit dem den Arbeiten der dann spätgotischen Kirche begonnen. Zu dieser Zeit Luther befand sich Martin Luther bereits in Magdeburg, um seine theologische Ausbildung voranzutreiben.
Das Wohnhaus der Familie in der Lutherstraße 26 in Mansfeld befindet sich im städtischen Eigentum. Gegenüber des Gebäudes ist ein Neubau zu finden, der ein ständiges Museum mit zahlreichen Objekten aus der Lebenswelt der Luthers beherbergt. Die Dauerausstellung erzählt auch vom familieren Alltag Martin Luthers, seinen Eltern und Geschwistern, seiner Schulzeit und die enge Beziehung zur Stadt.