Sitz des ersten evangelischen Bischofs

Naumburg l Einen festlichen Empfang hat Naumburg Martin Luther am 4. April 1521 bereitet. Der Reformator reiste damals zum Reichstag nach Worms, um seine Thesen zu verteidigen.  In der Domstadt an der Saale im heutigen Burgenlandkreis predigte Martin Luther und übernachtete im Haus des Oberbürgermeisters. Daran erinnert eine Gedenktafel in der Straße Am Markt 3.

1542 reiste Luther erneut nach Naumburg - gemeinsam mit den Humanisten Philipp Melanchthon und Georg Spalatin sowie dem Theologen Nikolaus von Amsdorf. Der Naumburger Stadtrat berief nach hitziger Debatte von Amsdorf zum ersten evangelischen Bischofs, so der Europäische Tourismusverband "Stätten der Reformation". Luther weihte den Bischof des Bistums Naumburg-Zeitz am 20. Januar 1542 im Dom St. Peter und Paul. Die Reformation braucht noch bis 1568, um sich in Naumburg endgültig duchzusetzen.

Bereits vor der Reformation war der spätromanisch-frühgotische Naumburger Dom ein bedeutendes religiöses Zentrum: Der 1250 vollendete Westchor mit den Stifterfiguren von Markgraf Ekkehard II. und seiner Gemahlin Uta ist weltbekannt. Mit dem Dom als Herzstück bewirbt sich die Saale-Unstrut-Region um den Titel Unesco-Weltkulturerbe. Die Unesco-Welterbe-Kommission entscheidet darüber im Sommer 2017.

Eng mit der Reformation verknüpft ist das Naumburger Rathaus. Nachdem Stadtbrände 1457, 1481 und 1517 Vorgängerbauten vernichteten, entstand zur Zeit Luthers von Luthers erstem Besuch 1521 das Rathaus in seiner aktuellen Gestalt. Der Naumburger Stadrat und Bürger huldigten Nikolaus von Amsdorf 1542 im Rathaus nach seiner Weihe zum ersten evangelischen Bischof des Bistums Naumburg-Zeitz nahm. Zum Lutherjahr 2017 gibt es in Nauburg zahlreiche Veranstaltungen.