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Magdeburg-Herrenkrug Die ersten 20 Flüchtlinge ziehen ein

Die Landesaufnahmeeinrichtung in der Magdeburger Breitscheidstraße am Herrenkrugpark ist nach fast acht Monaten Bauzeit bezugsfertig.

Von Jens Schmidt 10.05.2016, 01:01

Magdeburg l In den nächsten Tagen werden die ersten 20 Flüchtlinge einziehen. In den kleinen Häusern ist ingesamt Platz für 370 Menschen. Betreuer von Johannitern und Polizei ist vor Ort. Es gibt eine 24-Stunden-Betreuung, teilte das Innenministerium mit.

Nachdem erste Baupläne mit bis zu 1500 Plätzen im Spätsommer 2015 bekannt geworden waren, erhob sich auch Protest, zumal in unmittelberer Nachbarschaft eine neue Einfamilienhaus-Siedlung entstanden war. Wegen der zurückgehenden Flüchtlingszahlen wurde die Anlage aber nun deutlich kleiner als zunächst angepeilt.

Das Innenministerium wird weiterhin neu ankommende Flüchtlinge in seinen Landes-Einrichtungen aufnehmen. Wer anerkannt ist, kommt in die Kommunen. Asylsuchende mit unsicherer Bleibechance sowie abgelehnte Bewerber jedoch sollen bis zu sechs Monaten in den Landesaufnahmen verbleiben und möglichst gar nicht erst auf die Gemeinden verteilt werden, sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) der Volksstimme. Daher werden in den nächsten Tagen vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak und Iran in der Magdeburger Einrichtung aufgenommen, da ihre Asylverfahren meist komplizierter sind und einige Monate dauern können.

Nach der Schließung der Balkanroute und mit dem Start des Türkei-Abkommens ging die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurück. Im April kamen noch 368 Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt an (bundesweit: 16 000). Im Januar waren es noch fast 3000 (bundesweit: 91 000).

Stahlknecht sagte, Ende Mai werde er in seinem Ministerium eine Jahresprognose erstellen und besser abschätzen können, welche Kapazitäten noch gebraucht würden. Unklar sei derzeit, wie viele Flüchtlinge übers Mittelmeer bis nach Deutschland gelangen. Davon abgesehen hat das Land seine Aufnahmekapazität in den letzten Wochen bereits von 5800 auf 5500 Plätze reduziert. Jugendherbergen sowie die Feuerwehrschule Heyrothsberge wurden leergezogen. In den Landkreisen werden derweil Übergangswohnheime hergerichtet, da die Neuankömmlinge meist noch nicht in der Lage seien, sich eigenständig um Job und Wohnung zu kümmern, sagte Landrat Michael Ziche (CDU/Altmarkkreis Salzwedel).