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Müllentsorgung Sachsen-Anhalt ist Vorreiter bei der Biotonne

Fast alle Landkreise und Städte in Sachsen-Anhalt bieten Mülltrennung an, bundesweit besteht jedoch Nachholbedarf, kritisiert der Nabu.

16.06.2016, 23:01

Magdeburg l Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat in einer bundesweit angelegten Studie untersucht, inwieweit die Kreise und kreisfreien Städte ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen, Bioabfälle getrennt zu sammeln. Ergebnis: Rund 20 Prozent bieten demnach keine oder keine flächendeckende Abholung der Abfälle an. Dabei steht im Gesetz, dass spätestens seit dem 1. Januar 2015 getrennt gesammelt werden muss.

NABU-Abfallexperte Sascha Roth spricht vor diesem Hintergrund von einem „Dornröschenschlaf“ mancher Kommunen. Doch es gibt auch Regionen, in denen das getrennte Sammeln bereits gut funktioniert. Geradezu ein Vorreiter ist Sachsen-Anhalt. 12 der 14 öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger bieten nach Angaben des Umweltministeriums Biotonnen an. Der Landkreis Salzwedel will demnächst bei der Biotonne nachziehen, der Landkreis Harz setzt auf die getrennte Sammlung mit Hilfe von Säcken.

Vom Nabu-Landesverband Sachsen-Anhalt gibt es daher ein Lob: „Man kann ja in Sachsen-Anhalt vieles kritisieren, aber bei der getrennten Sammlung von Biomüll verhalten sich die Kommunen vorbildlich“, erklärt Geschäftsführerin Annette Leipelt. „Und da muss man anerkennen, was anerkennenswert ist.“

Dem Nabu zufolge hinken viele Kreise in den Nachbarbundesländern hinterher. In Niedersachsen sind sechs Kommunen im Verzug, in Thüringen sind es ebenfalls sechs, in Brandenburg hinken sogar acht Kreise hinterher. Ebenfalls vorbildlich geht Mecklenburg-Vorpommern voran, hier muss nur noch ein Kreis die getrennte Biomüllsammlung einführen.

Der Bund hat sich einst auf das getrennte Sammeln verständigt, weil Biomüll zur Energieerzeugung in Biogas-Anlagen genutzt werden kann. Zudem kann der Abfall auch als Düngemittel in der Landwirtschaft genutzt werden. Landen Bioabfälle jedoch im Restmüll, werden sie in der Regel in Müllverbrennungsanlagen verfeuert.

Der Nabu dringt darauf, dass die Kreise möglichst Biotonnen anbieten sollen, sie werden Untersuchungen zufolge vom Verbraucher eher genutzt als Säcke. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz schreibt allerdings nur das getrennte Sammeln vor, jedoch nicht die Art, wie es umgesetzt werden soll.