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Sachsen-Anhalt-Tag So rüstet sich Eisleben gegen Terror-Gefahr

Bis zu 200.000 Besucher erwartet Eisleben am Wochenende. Die Sicherheitsbestimmungen sind hoch wie nie.

Von Alexander Walter 15.06.2017, 01:01

Eisleben l „Die Welt zu Gast in Luthers Heimatstadt“ lautet das Motto des 21. Sachsen-Anhalt-Tags in Eisleben. Nach den Anschlägen in Berlin, Manchester und London steht das am Freitag beginnende Fest allerdings unter dem Eindruck des Terrors. Die Sicherheitsvorkehrungen sind entsprechend hoch. „Zum Schutz des Festgeländes wird es Betonsperren an den Hauptstraßen geben“, sagt Eiko Prull vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz. Die Sperren werden so errichtet, dass Retter und Polizei sie passieren können. Für alle anderen Fahrzeuge ist die Festmeile tabu.

Auf dem acht Hektar großen Areal in der Innenstadt werden hunderte Polizisten im Einsatz sein. Beteiligt sind Beamte der Landesbereitschaftspolizei, der Polizeidirektion Süd sowie des Reviers Mansfeld-Südharz. An allen drei Festtagen laufen Polizisten Streife. „Das geschieht sowohl in Uniform als auch zivil“, sagt Prull. Geplant ist zudem eine mobile Wache in Form eines Einsatzwagens. Die Bühnen werden mit Videokameras überwacht. Zur Sicherung einzelner Punkte auf dem Festgebiet plant die Polizei zudem den Einsatz von Spürhunden.

Neben der Polizei sind hundert Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in der Stadt, sagt Ordnungsamtsleiter Norbert Schulze. Sie werden an den Zugängen und Einfallstraßen zum Festgelände stehen. Die Mitarbeiter sind angehalten, auffällige Personen zu identifizieren. Große Taschen sollten Besucher zu Hause lassen. Wer Taschen dabei hat, muss sich auf Kontrollen einstellen. Diese seien prinzipiell freiwillig, sagt der Ordnungsamtsleiter. Im Verdachtsfall werde die Polizei Überprüfungen aber auch erzwingen.

Feuerwehr und Sanitäter sind in das Sicherheitskonzept eingebunden. So wird es zwei große Feuerwehr-Stützpunkte am Rand der Innenstadt und vier kleinere Anlaufstellen auf dem Festareal geben. Im Einsatz sind alle Feuerwehren der Stadt. Im Notfall könne man weitere Kräfte hinzuziehen, betont Schulze. Den Sanitätsdienst übernimmt der Förderverein Rettungswesen Mansfeld-Südharz. Zur Behandlung von Verletzten soll es vier Unfallhilfsstellen geben.

Auch die Bundeswehr ist mit 100 Soldaten und 30 Fahrzeugen in der Stadt. In der Halleschen Straße will sie die Arbeit in den Stützpunkten des Landes präsentieren. Vertreten sind unter anderem Pioniere aus Havelberg, Feldjäger aus Burg sowie Sanitäter aus Weißenfels, sagt Thomas Poloczek, Sprecher des Landeskommandos in Burg. Anders als beim Kirchentag in Wittenberg übernimmt die Truppe diesmal keine logistischen Aufgaben. „Die Soldaten informieren lediglich und sichern die Technik ab“, sagt Poloczek.

Am Sicherheitskonzept haben Stadt und Behörden ein Vierteljahr lang gefeilt. „Wir haben alle Facetten berücksichtigt“, sagt Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD). Derzeit gebe es kein Anzeichen für eine erhöhte Gefahr. „Wir fühlen uns gut gewappnet“, sagt Fischer.

Für das 25.000 Einwohner zählende Eisleben ist der Sachsen-Anhalt-Tag das Großereignis des Jahres. Bis zu 200.000 Besucher werden von Freitag bis Sonntag erwartet. Zugleich hat die Stadt Erfahrungen mit Großveranstaltungen. Zum Eislebener Wiesenmarkt im Oktober kommen jährlich mehr als eine halbe Million Besucher.