1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Poggenburg empört mit München-Tweets

Soziale Medien Poggenburg empört mit München-Tweets

Mit Twitter-Kommentaren zum Amkolauf in München hat Sachsen-Anhalts-Landeschef Andrè Poggenburg (AfD) das Netz empört.

23.07.2016, 17:34

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts AfD-Chef André Poggenburg hat mit Tweets zum Amoklauf in München für Empörung im Netz gesorgt. Noch während der unklaren Lage am Freitag machte der Rechtspopulist, den seine Partei für das Amt des Landtags-Vizepräsidenten nominiert hat, über Twitter die CDU von Kanzlerin Angela Merkel mitverantwortlich für die Opfer. Zahlreiche Nutzer warfen Poggenburg vor, das Leid anderer Menschen für Propaganda und Hetze zu missbrauchen. Auch der CDU-Europaabgeordnete Sven Schulze und SPD-Innenexperte Rüdiger Erben kritisierten den 41-Jährigen, der auch Fraktionschef ist, scharf.

Seine neuste Äußerungen zeigten einmal mehr, dass er nicht für das Spitzenamt geeignet sei, sagte der Grünen-Abgeordnete Sebastian Striegel. "Ein Vizepräsident muss einen, doch Poggenburg erweist sich jeden Tag neu als Spalter. Er hat kein politisches Gespür und handelt verantwortungslos."

Der AfD-Fraktionschef verteidigte sich. Er stehe zu den Tweets, sagte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe nur auf die schlechte Sicherheitslage durch den Personalabbau bei der Polizei hinweisen wollen. Kurz zuvor hatten die Ermittler mitgeteilt, der Anschlag mit neun Toten sei als "klassischer Amoklauf" ohne Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat zu werten. Der 18-jährige Täter hatte sich nach dem Amoklauf selbst getötet.