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Sparkassen-Skandal Ein erster Schnitt

Das Burmeister-Urteil ist ein erster Schnitt, doch die politische Aufarbeitung unterblieb bislang.

24.08.2016, 23:01

Keine großen Überraschungen gab es beim ersten größeren Urteil im Stendaler Sparkassenskandal. Das Gericht ließ keine Zweifel, dass es von der Schuld des ehemaligen Vorstandschefs Dieter Burmeister überzeugt ist. Es billigt ihm aber seine Versorgungsansprüche zu. Das war erwartbar, sichert Bur­meister seine Existenz, ist aber für viele schwer verständlich, wo doch schon zu Unrecht verwendete Pfand-Bons zu fristlosen Kündigungen führen.

Das Urteil ist ein erster Schnitt. Weitere Schadensersatzforderungen sind noch offen und die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nach drei Jahren noch nicht abgeschlossen. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Aber noch langsamer ist die Stendaler Kommunalpolitik. Ein Weggucken und Wegducken namhafter Kreispolitiker im Verwaltungsrat hat mit dazu geführt, dass der Ex-Sparkassenchef so schalten und walten konnte. Neue Grenzen sind gesetzt worden, doch die politische Aufarbeitung des Skandals unterblieb bislang.