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Studie Magdeburg überzeugt als Einkaufsstadt

Jeder Fünfte geht aber laut dem Institut für Handelsforschung seltener einkaufen, bestellt dafür mehr im Internet.

30.01.2017, 23:01

Magdeburg l In den vergangenen zwei Jahren ist der Onlinehandel in Deutschland kräftig gewachsen, der Gesamtumsatz lag zuletzt bei rund 52 Milliarden Euro. Ein breites Innenstadt-Sterben hat er allerdings noch nicht ausgelöst, viele Kunden kaufen weiterhin gerne in den Einkaufszentren der Kommunen ein, wie die jüngste Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) belegt.

Zwar gibt jeder fünfte Innenstadtbesucher in einer Umfrage des Instituts an, seltener einen Stadtbummel zu machen, weil das Einkaufen im Netz bequemer ist. Dennoch ist eine breite Mehrheit der bundesweit rund 60.000 Befragten mit den stationären Einkaufsmöglichkeiten weiterhin zufrieden.

Insgesamt hat das IFH 121 Innenstädte in Deutschland unter die Lupe genommen, darunter auch zwei in Sachsen-Anhalt. Viel Lob erhält Quedlinburg. Die Harzstadt konnte mit seinen 1200 denkmalgeschützten Fachwerkhäusern vor allem in der Kategorie Ambiente und Flair überzeugen, insgesamt erhielt sie in der Kategorie bis 25.000 Einwohner die Gesamtnote 2,8. „Auch kleinere Städte können echte Akzente setzen, wenn sie ihre Vorteile ins rechte Licht rücken“, erklärt IFH-Geschäftsführer Boris Hedde.

Gut abgeschnitten hat aber auch Magdeburg. Die Landeshauptstadt erreichte im Vergleich der Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner eine Gesamtnote von 2,7, landete damit knapp hinter Erfurt (2,5).

Besonders überzeugen konnte Magdeburg im Bereich Einzelhandel und Gastronomie. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren auch mehr Besucher von außerhalb angezogen, der Anteil stieg von 22,4 auf 25,6 Prozent. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Magdeburger Innenstadt mit ihrer Angebots- und Aufenthaltsqualität gut entwickelt hat“, so der Beigeordnete der Stadt, Rainer Nitsche.

Nachholbedarf hat Magdeburg allerdings in den Bereichen Sauberkeit, Sicherheit und Lebendigkeit, hier erhielt die Stadt von den Befragten lediglich die Note 3,0. Auch die Parksituation empfinden viele Besucher nach wie vor nur befriedigend.

IFH-Geschäftsführer Boris Hedde betont, dass die Städte in Deutschland weiter an der Attraktivität ihrer Einkaufszentren arbeiten müssen. „Die Städte müssen sehen, was sie besonders auszeichnet und das betonen. Der Einheitsbrei hat in Zukunft keine Chance“, sagt Hedde. Wer eine attraktive Altstadt habe, könne damit punkten. Doch fast genauso wichtig sei ein attraktiver Sortimentsmix. „Es reicht nicht, die immer gleichen Filialketten zu haben. Hier ist Vielfalt gefragt und Einzigartigkeit“, meint der Handelsexperte.