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Studie Wir können alles außer Englisch

Wie fit sind Deutschlands Schüler Neuntklässler in Deutsch und Englisch?

Von Michael Bock 29.10.2016, 01:01

Magdeburg l Eine am Freitag vorgestellte Studie gibt Aufschluss über Deutsch- und Englischkompetenzen. Spitzenreiter ist Bayern. Die Aufsteiger kommen aus Schleswig-Holstein und Sachsen, Verlierer ist Baden-Württemberg. Schlusslichter sind Bremen und Berlin. So sieht sie aus, die Rangfolge eines bundesweiten Vergleichstests (Deutsch und Englisch) unter Neuntklässlern. Der Studie des Berliner Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zufolge konnten die Schüler bundesweit ihre Leistungen seit 2009 im Fach Englisch deutlich verbessern. In Deutsch herrscht dagegen Stagnation.

Bei Sachsen-Anhalts Schülern zeigt die Formkurve nach oben. Allerdings: Trotz einiger Fortschritte schneidet das Land im Schulfach Englisch sehr schwach ab. Der Studie zufolge zählt Sachsen-Anhalt neben Berlin und Bremen zu den Ländern, in denen Neuntklässler ein „signifikant geringeres Kompetenzniveau“ erreichen als anderswo. Die Fremdsprache bleibt vielen fremd: So landet Sachsen-Anhalt in der Kategorie „Leseverstehen“ auf dem 14 Platz, beim „Hörverstehen“ bleibt sogar nur der letzte Rang.

Im Fach Englisch weisen die Ost-Länder teilweise immer noch Rückstände auf. Das wird gern zurückgeführt auf die untergeordnete Bedeutung des Englischunterrichts in der DDR und den Mangel an guten Lehrern.

Hervorragende Ergebnisse in der Fremdsprache (Hör- und Leseverständnis)  erzielen Bayern und Schleswig-Holstein: Über dem bundesdeutschen Durchschnitt in Englisch liegen teilweise Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen – aber auch Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

In beiden Fächern, Deutsch und Englisch, liegen vor allem die Stadtstaaten Bremen und Berlin mit einer hohen Anzahl von „Migrationskindern“ auf hinteren Rängen.

Besser sieht es für Sachsen-Anhalts Neuntklässler im Fach Deutsch aus. In den Kompetenzbereichen Lesen, Zuhören und Orthografie (Rechtschreibung) liegt das Land deutlich über dem Bundesschnitt. 2009 waren die Leistungen dagegen noch unterdurchschnittlich.

„Wir haben einen spürbaren qualitativen Sprung gemacht“, sagte Sachsen-Anhalts Bildungsstaatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (CDU) am Freitag. Die Ergebnisse belegten, dass Sachsen-Anhalt bei der Entwicklung der Unterrichtsqualität auf einem guten Weg sei. „Klar ist aber auch, wir wollen und werden uns auf den Ergebnissen nicht ausruhen“, fügte Koch-Kupfer hinzu.

Das IQB organisiert den Ländervergleich seit 2008. Mehr als 37 000 Pennäler der 9. Jahrgangsstufe aus über 1700 Schulen nahmen an der neuen Studie teil, vor acht Jahren waren es ähnlich viele.