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Diebstahl Wenn der Wachhund einfach einschläft

Ein Wachhund gegen Diebstahl macht Sinn. Ein Husky in Plötzky jedoch erwies sich in der Not als Schlafmütze.

Von Ulrich Meinhard 24.02.2018, 00:01

Plötzky l Es waren bekanntlich die Gänse, die Rom vor den Kelten gerettet haben. Hätten sich die Römer auf Hunde verlassen, wären sie womöglich verloren gewesen und es wäre ihnen ähnlich ergangen wie einem Mann in Plötzky (Salzlandkreis), der in dem kleinen Ort seinen Nissan Pickup parkte. Abschließen beim Verlassen des Fahrzeugs? Ach was. Der Hund, ein Husky, blieb ja im Auto.

Doch als der Mann nach einer halben Stunde zurückkam, war die Fahrzeugtür angelehnt. Auf dem Cockpit lag seine Geldbörse – der darin aufbewahrte Geldbetrag in vierstelliger Höhe (genauere Angaben macht die Polizei nicht) war verschwunden. Der Hund? Der schlief. Gegenüber den Beamten gab der Bestohlene an, im Augenwinkel Kinder gesehen zu haben, die davonliefen. Nun kann nach Herzenslust parliert werden: Was war mit dem Hund? Warum lässt jemand so viel Geld im Auto? Vielleicht war das Tier ex­trem müde. Oder es ist besonders kinderfreundlich. Weiterhin darf angenommen werden, dass der Hund das Portemonnaie seines Herrn mit Zähnen und Klauen verteidigt hätte, wenn ihm der Zusammenhang zwischen dem Geldbetrag und der Menge an Leckerli, die sich davon anschaffen ließe, klar gewesen wäre. Bekannt ist nicht, inwieweit der Hundebesitzer seinen harmlosen Gefährten gemaßregelt hat. Eventuell gibt es ein Pickup-Mitfahrverbot.

Was werden die Täter mit der Beute anfangen? Die Investition in einen Hund ist nur bedingt zu empfehlen. Soll das Geld angemessen verteidigt werden, müssen Gänse her.