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Universität Halle Neue Institute trotz Spardiktat

Sachsen-Anhalts Hochschulen müssen sparen. Die größte Uni des Landes in Halle setzt auf Umstrukturierung statt Kahlschlag.

07.10.2016, 11:15

Halle (dpa) l Die Martin-Luther-Universität Halle setzt vor dem Hintergrund anhaltender Sparzwänge auf strukturelle Veränderungen. "Im Moment ist es nach den ganzen Spardebatten aber relativ ruhig", sagte der Rektor der größten Universität Sachsen-Anhalts, Prof. Udo Sträter. Dennoch müssten laut Zielvereinbarung mit dem Land bis 2019 rund 11,9 Millionen Euro eingespart werden. Für alle Hochschulen im Land sind es zusammen 24 Millionen Euro. "Die ursprünglich geplante Schließung von fünf Instituten und die Schließung des Studienkollegs sind vom Tisch", sagte Sträter.

Am Studienkolleg wolle sich das Land sogar beteiligen, in welcher Höhe sei aber noch nicht klar. An dem Kolleg bereiten sich Ausländer auf ein Studium in Deutschland vor. "Die Nachfrage ist enorm hoch", betonte Sträter. Er halte strukturelle Veränderungen statt Schließungen für den besseren Weg. Beispiel sei die Philosophische Fakultät II. Sie startet zu diesem Wintersemester mit einem neuen Institut für Musik-, Medien- und Sprechwissenschaften.

Hier soll die Kooperation zwischen diesen Fächern gestärkt werden. Es sollen Synergieeffekte entstehen. "Das Wichtige ist, dass diese Neuordnung aus der Fakultät selbst gekommen ist", sagte der Rektor. Er erwarte, dass auch andere Fakultäten Vorschläge machen. "Die Neustrukturierung von Instituten kann durchaus auch in neuen Studiengängen münden", sagte Sträter. Er ist seit 2010 Rektor der Universität.

Für das Wintersemester 2016/2017 verzeichne die Universität einen gewachsenen Zuspruch. "Wir gehen freudig in das Wintersemester", sagte Sträter. Mit Stand 4. Oktober haben sich nach seinen Worten rund 4150 Studierende neu eingeschrieben. Das war die höchste Zahl seit dem Wintersemester 2013. Gut ein Viertel der Erstsemester kam aus dem Westen und Berlin. Die Gesamtzahl der Studierenden stieg auf 19 454. Davon waren 9,3 Prozent Ausländer. Der mit Abstand gefragteste Bachelor-Studiengang war Psychologie. Hier kamen 44 Bewerber auf einen Studienplatz.