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Vögel Mehr Kraniche in Sachsen-Anhalt

Viele Kraniche zieht es zum Brüten in den Norden. Doch immer mehr der Vögel bleiben in Sachsen-Anhalt, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

29.03.2017, 14:10

Steckby (dpa) l Kraniche bleiben zum Brüten immer häufiger in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr seien rund 600 Paare im Land gezählt worden, sagte Gunthard Dornbusch von der Staatlichen Vogelschutzwarte der Deutschen Presse-Agentur. Seit der Jahrtausendwende hat sich ihre Zahl damit mehr als vervierfacht. Im Jahr 2000 blieben dem Experten zufolge etwa 130 Paare zum Brüten. 2011 seien es rund 300 gewesen, 2015 etwa 430.

Üblicherweise legen Kraniche in Sachsen-Anhalt lediglich einen Zwischenstopp ein. Im Frühjahr ziehen sie von ihrem Winterquartier im warmen Spanien zu ihren Sommerplätzen, die vor allem in Skandinavien und dem Baltikum liegen. Die meisten Vögel seien bereits im Norden angekommen, sagte Dornbusch. Noch sei der Frühjahrszug aber nicht vorbei. "Es lassen sich noch immer größere Gruppen von Kranichen auf den Feldern beobachten", erklärte Dornbusch.

Die Gruppen bestünden meist aus 20 bis 100 Tieren. Zu erkennen sind die bis zu 1,30 Meter großen Vögel an ihrem charakteristischen Dreiecksflug und den trompetenartigen Rufen. Am besten lassen sie sich am frühen Morgen und in der Abenddämmerung beobachten.

Grund für die wachsende Zahl auch im Sommer hierzulande heimischer Kraniche ist dem Experten zufolge vor allem das gute Nahrungsangebot auf den Feldern. Besonders Maisfelder böten den Vögeln genug Futter. Zudem profitierten die Tiere von strengen Schutzregeln. Kraniche dürfen in Deutschland nicht gejagt werden. Inzwischen gelte das auch für viele andere Länder, die auf der Zugroute der Kraniche liegen.

Ob die Vögel, die über den Sommer im Land bleiben, auch tatsächlich brüten, ist für die Naturschützer allerdings nicht leicht zu erkennen. "Wirklich sicher sein können wir uns nur, wenn wir auch das Nest eines Paares finden", sagte Dornbusch. Aus Rücksicht auf die scheuen Tiere sei man da aber sehr zurückhaltend. Dornbusch spricht deshalb lieber von Revier- als von Brutpaaren.