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WachpolizeiMehr als 200 Bewerbungen

In Sachsen-Anhalt beginnt am 1. März die Kurzausbildung für Wachpolizisten. Männern sind unter den Bewerbern in der Mehrheit.

20.01.2017, 05:28

Halle/Dessau-Roßlau (dpa) l Für die ersten 40 Plätze bei der neuen Wachpolizei sind 215 Bewerbungen eingegangen. Bei der Polizeidirektion in Halle meldeten sich 30 Frauen und 95 Männer, wie die Behörde mitteilte. In Dessau-Roßlau waren es ebenfalls rund ein Viertel der Bewerber weiblich. Der Landtag hatte Ende vergangenen Jahres grünes Licht für die neue Einheit gegeben. Sie soll etwa den Verkehr kontrollieren und Schwerlasttransporte begleiten. Damit soll die Landespolizei für andere Aufgaben entlastet werden.

Die Polizeidirektionen haben jeweils 20 Plätze für die erste Ausbildungsrunde der Wachpolizei zu vergeben. In Dessau-Roßlau sollen die Anwärter bis Ende Januar ausgewählt sein. In Halle sollen die künftigen Wachpolizisten einen Monat später feststehen. Allerdings könnten nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden, hieß es. Infrage kämen nur Männer und Frauen zwischen 18 und 32 Jahren. Einige Bewerber seien älter, die Spanne reiche bis 51 Jahre.

Die dreimonatige Kurzausbildung soll am 1. März starten. Für den Herbst ist eine zweite Runde mit weiteren 40 Anwärtern geplant. In der Wachpolizei gehen auch die 20 Hilfspolizisten auf. Sie sind bereits seit August im Einsatz. Ihr Einsatz war umstritten, weil Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sie per Erlass und ohne Landtagsbeschluss eingestellt hatte. Zuvor hatten sich die damaligen Koalitionäre CDU und SPD nicht auf eine gesetzliche Lösung einigen können. Die Helfer sind im Gegensatz zu regulären Polizisten Angestellte und keine Beamten. Sie dürfen zudem keine Waffe tragen.

Der Einsatz der Wachpolizei ist bis 2019 befristet. Dann soll die geplante Aufstockung bei der Landespolizei greifen. Nach jahrelangem Personalabbau will Sachsen-Anhalt die Zahl der Polizisten von 5700 wieder auf 6400 erhöhen. Dafür soll in diesem Jahr die Zahl der Polizeianwärter auf 700 verdoppelt werden. Wachpolizisten, die sich bewährt haben, soll nach Ende des Projekts ein Job im regulären Polizeidienst ermöglicht werden.