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Wahlfälschung Angst vor Holger Gebhardt

Prozess um Briefwahlskandal in Stendal: Unternehmerin Antje M. animierte ihre Angestellte zur Falschaussage.

25.01.2017, 10:05

Stendal l Im Stendaler Wahlfälschungsprozess bahnt sich ein weiterer Skandal an. Zeugin Ivonne M. gab am Mittwochmorgen in ihrer Befragung an, dass ihre Chefin Antje M. sie noch am Tag vor dem Gerichtstermin beeinflussen wollte.

Die 38-jährige Angestellte gab an, dass sie nicht aussagen sollte, dass die von Antje M. und ihr im Mai 2014 abgeholten Wahlunterlagen nicht direkt dem Angeklagten Holger Gebhardt übergeben worden sind, sondern nach Kläden gebracht und in der Raucherecke des Betriebes abgestellt worden sei. Diese Version hatte Ivonne M. noch bei ihrer polizeilichen Vernehmung im Dezember 2014 präsentiert. Vor Gericht machte sie jedoch reinen Tisch. Mehrmals musste sie sich sammeln und zum Taschentuch greifen, nach ihrer Aussage machte sie jedoch einen gefassten Eindruck. Warum ihre Chefin sie zur Falschaussage anstiften wollte, begründete sie mit: "Sie hatte Angst vor Holger Gebhardt."

Ivonne M. gab an, dass Antje M. auch Angst vor dem Gerichtstermin habe. Ursprünglich war die Geschäftsfrau für Mittwoch geladen. Doch der Termin wurde auf den 15. Februar verschoben. Auf die Frage von Richterin Simone Henze-von Staden, wo Antje M. denn sei, antwortete Ivonne M.: "Auf der Grünen Woche."