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Wahlffäre Webel geht auf Distanz zur Stendaler CDU

CDU-Landeschef Thomas Webel hat erstmals das Vorgehen der Stendaler CDU gerügt.

11.01.2017, 23:01

Stendal l Sachsen-Anhalts CDU-Landesvorsitzender Thomas Webel erwartet von seinen Stendaler Parteifreunden, dass sie für Klarheit in der Stendaler Wahlaffäre sorgen. „Die Aufklärung der Vorgänge ist das gemeinsame Interesse aller CDU-Mitglieder“, betonte er. Dies müsse „ohne Ansehen von Personen und Funktionen“ geschehen.

Erstmals geht der Landeschef auf Distanz zur Stendaler CDU und rügt zumindest indirekt bislang fehlende Transparenz: „Mein Appell vom November 2014, die Aufklärung soweit irgendwie möglich durch eigene Beiträge vor Ort zu leisten, bleibt auch nach diesem Mittwoch aktuell“, erklärte Webel auf Volksstimme-Nachfrage.

Der ehemalige CDU-Stadtrat Holger Gebhardt hatte zum Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt und 300 Fälle von Wahl- und Urkundenfälschung bei der Kommunalwahl im Mai 2014 eingeräumt. Dabei belastete er Stendals CDU-Kreischef Wolfgang Kühnel. Dieser habe ihm gegenüber „Druck aufgebaut“ und „bei Wahlen nichts dem Zufall überlassen“, deutete Gebhardt an, dass fragwürdige Praktiken beim Umgang mit der Briefwahl schon bei früheren Wahlen üblich waren.

Über weitere Konsequenzen werde die Landes-CDU erst entscheiden, „wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen“, kündigte Webel an.