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Wassertourismus Schaukelndes Auf und Ab in Sachsen-Anhalt

Die Betreiber der Fahrgastschiffe in Sachsen-Anhalt verzeichnen eine gute Saison. Doch das Geschäft ist kein Selbstläufer.

26.10.2016, 05:46

Magdeburg/Halle (dpa) l Konzerte auf der Saale, Ausflüge mit einem Schaufelraddampfer und Junggesellenabschiede auf dem Wasser: Die Betreiber der Fahrgastschiffe in Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr mit ihren Angeboten etliche Gäste auf ihre Schiffe gelockt. Die Saison verlief überwiegend positiv, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem Familien, Senioren und Tagestouristen habe es auf die Gewässer gezogen. Doch das Schifffahrtsgeschäft sei für die Betreiber kein Selbstläufer gewesen.

"In keiner Saison geht alles glatt", sagte der Geschäftsführer der Saale-Unstrut-Schiffahrtsgesellschaft, Manfred Schmidt, in Naumburg. Das Wetter war durchmischt. Dennoch zeigte sich der Chef der drei Flotten aus dem Saale-Unstrut-Winkel sehr zufrieden. Seit Anfang des Jahres kamen nach seinen Angaben bereits mehr als 50.000 Fahrgäste. Im gesamten Vorjahr waren es insgesamt 53.000. Bis Dezember rechnet Schmidt mit weiteren Gästen – vor allem zu den beliebten Adventsfahrten.

"Wir haben immer neue Ideen", sagte Schmidt. Nur so sei das harte Tagesgeschäft zu schaffen. Ob Kaffee-Klatsch-Fahrten, Techno-Ausflüge oder Weinreisen – die Gäste seien am "Besonderen" interessiert. Teilweise kämen sie mit eigenen Wünschen. Zuletzt lud ein Firmenchef für die Präsentation eines neuen Bauteils auf eines der Schiffe ein. Das Bauteil wurde eindrucksvoll in einem Holzfass aus der Unstrut gefischt und anschließend vorgestellt. Im Sommer feierte zudem ein internationales Unternehmen aus Leipzig mit seiner Belegschaft ein Firmenfest mit vegetarischem Buffet, DJ und Gartenduschen.

"Unsere Aufgabe ist es, ein Rundum-Sorglos-Paket zu schnüren und zu realisieren", erläuterte Schmidt weiter. Besonders gut liefen in diesem Jahr auch Hochzeitsfahrten. Mehr als 80 Feste gab es. "Auf unserem ältesten Schiff, der "MS Fröhliche Dörte", haben schon zahlreiche gleichnamige Frauen ihre Hochzeit gefeiert", sagte Schmidt.

In Magdeburg blicken die Schifffahrtsbetreiber ebenfalls auf eine gute Saison zurück. "Hauptsächlich kamen Familien und ältere Gäste zu uns", sagte ein Sprecher der Magdeburger Weißen Flotte. Aber auch Junggesellenabschiede und Themenfahrten mit Buffet und Musik waren beliebt. Wegen Niedrigwasser auf der Elbe habe die Weiße Flotte allerdings fünf Tage pausieren müssen. Ein Selbstläufer sei das Geschäft nicht.

Das sieht der Chef der MS Händel II, die auf der Saale in Halle und Umgebung unterwegs ist, ähnlich. "Es ist ein ewiges Hoch und Runter", sagte Rüdiger Ruwolt. Vor allem Einheimische und Tagestouristen kämen auf das Schiff. Es werde auch gern für private Anlässe wie Klassentreffen gechartert. Genaue Zahlen nannte er noch nicht. Die Saison auf der Saale endet am zweiten Weihnachtsfeiertag. Im kommenden Jahr geht es am 8. März wieder los.

Im Norden des Landes habe sich die "Queen Arendsee" zum beliebten Touristenziel entwickelt, sagte der Geschäftsführer der Luftkurort Arendsee GmbH, Michael Meyer. Ihr Schaufelrad bringe "Mississippi-Flair" auf den Arendsee. Zudem sei es das einzige schwimmende Standesamt im Land. Genaue Besucherzahlen konnten nicht genannt werden. In der Altmark dauert die Saison noch bis Ende November.