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Zerbst Ex-Neonazi wird Chef bei Landkreis-Firma

Vor zwei Jahren hat sich der Ex-DVU-Chef des Landes, Ingmar Knop, von der rechten Szene losgesagt. Nun ist er Chef einer Fördergesellschaft.

Von Oliver Schlicht 19.05.2016, 21:13

Zerbst (os) l Der ehemalige Neonazi Ingmar Knop wird Geschäftsführer der B&A Struktur-förderungsgesellschaft Zerbst, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Der Rechtsanwalt aus Dessau-Roßlau war langjähriger Berater und Anwalt von NPD und DVU. In Sachsen-Anhalt und Sachsen war er auch Landeschef der DVU, bevor er sich 2014 von der rechtsextremen Szene lossagte.

„Herr Knop verfügt über die notwendige fachliche Qualifikation. Er hat uns seinen Ausstieg aus der rechten Szene glaubhaft versichert“, sagte Andreas Dittmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates von B&A. Man sei bereit, ihn mit einer beruflichen Initiative dabei zu unterstützen, in der Mitte der Gesellschaft dauerhaft einen Platz zu finden. Die Fördergesellschaft wurde 1991 als Tochterunternehmen des Altkreises Anhalt-Zerbst gegründet. Heute organisiert sie im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im öffentlichen Auftrag unter anderem Resozialisierungsprojekte für Langzeitarbeitslose und ist in der Schulsozialarbeit aktiv.

Knop verweist auf sein Engagement gegen Rechtsextremismus in niedersächsischen Vereinen. „Diese Kooperation ist das Ergebnis meines persönlichen Bruchs mit der rechten Szene“, so der neue B&A-Geschäftsführer.