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Zoo Halle "Minifant" erblickt Licht der Welt

Monatelang haben Tierpfleger um das Baby der Afrikanischen Elefantenkuh Tana gebangt. Nun ist das kleine Elefantenmächen auf der Welt.

27.06.2016, 14:10

Halle (dpa) l Noch etwas wackelig steht das Elefantenbaby auf seinen Beinen, als es die ersten Gehversuche nach der Geburt unternimmt: Im Zoo Halle ist – nach zwei toten "Minifanten" – die Freude groß. Die Afrikanische Elefantenkuh Tana (15) hat am späten Sonntagabend ein gesundes Baby geboren, wie Zoosprecher Tom Bernheim am Montag mitteilte. Es ist ihr erstes Kind. Das Mädchen ist 91,7 Kilogramm schwer und 88 Zentimeter groß. Muttertier und Nachwuchs seien wohlauf. Elefantenkühe tragen in der Regel zwischen 22 und 24 Monate ihre Babys im Bauch. Im Schnitt bringen die kleinen Rüsseltiere nach bisherigen Angaben des Zoos bei der Geburt 100 Kilogramm auf die Waage.

"Das Kalb trinkt bereits fleißig von der bei Tana offensichtlich reichlich vorhanden Milch", sagte Bernheim. Einen Namen hat es noch nicht. Mutter und Tochter wurden im Elefantenhaus von den Mitgliedern ihrer Herde getrennt, könnten diese aber sehen. Um den beiden und auch der restlichen Herde etwas Ruhe zu geben, bleibt das Elefantenhaus für die Öffentlichkeit vorerst gesperrt. Am Donnerstag will sich aber Zoodirektor Dennis Müller auf einer Pressekonferenz zum Elefantennachwuchs äußern.

Zoo-Elefanten-Geburten wurde in der Vergangenheit in Deutschland immer wieder von Todesfällen überschattet. Tierschützer kritisieren die Haltung der tonnenschweren Wildtiere und deren Fortpflanzung in Deutschland. So hatte in Halle im September 2015 ein Elefantenbaby nur wenige Minuten gelebt. Muttertier Bibi hatte das 130 Kilogramm schwere Kalb unmittelbar nach der schmerzhaften Geburt so sehr schwer verletzt, das es starb. Auf den Nachwuchs hatte der Zoo monatelang gewartet. Denn genau zwei Jahre davor hatte Bibi ihr Neugeborenes wenige Minuten nach der Geburt attackiert und getötet.

Im Zoo Halle, auf dem Reilsberg im Norden der Stadt angelegt, leben auf einer Fläche von etwa neun Hektar den Angaben zufolge rund 1700 Tiere in etwa 250 Arten. Die größten und schwersten Tiere sind die Afrikanischen Elefanten. Zur Herde gehört auch Elefantenbulle Abu. Er ist der Vater des Neugeborenen, sagte Zoosprecher Tom Bernheim.