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Anfeindungen gegen ausländische Künstler: Intendant besorgt

22.01.2017, 09:07

Altenburg/Potsdam (dpa) - Der Vorsitzende des Deutschen Bühnenvereins Ost, Tobias Wellemeyer, ist nach Anfeindungen gegen ausländische Künstler in Sorge. Anlass sind jüngst bekanntgewordene Vorfälle im ostthüringischen Altenburg. "Das ist ein Ausdruck kultureller Zurückgebliebenheit in einer kleinstädtisch-provinziellen Situation", sagte der Intendant des Hans-Otto-Theaters in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur.

Er gehe davon aus, dass sich die Situation zuspitzen werde. Denn schon zuvor habe es immer mal wieder Anfeindungen gegen Künstler gegeben. "Bislang haben wir das nicht dokumentiert, aber vielleicht sollten wir das nun bald tun." In Altenburg wurde nach Aussage des dortigen Schauspieldirektors unter anderem ein Ensemblemitglied auf dem Heimweg von einer Horde junger Erwachsener umringt und angepöbelt.

Die Theater müssten gerade in der heutigen Situation "Orte der unmittelbaren Begegnung und Tore zur Welt sein", forderte Wellemeyer. An etlichen Häusern gebe es daher Sonderformate zum Thema Migration. So veranstaltet das Hans-Otto-Theater regelmäßig "refugee-camps" mit Flüchtlingen, bei denen es auch musikalische Aufführungen oder Lesungen gebe. Über diese Themen solle nun beim Intendantentreffen zum Thema "Theater und Politik" am Montag und Dienstag in Weimar beraten werden.

Deutscher Bühnenverein - Landesverband Ost