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Angeklagter im Dessauer Mordprozess in Haft aufbrausend

22.05.2017, 09:32

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Der wegen Mordes an einer chinesischen Studentin angeklagte 21-Jährige ist im Gefängnis als aufbrausender Selbstdarsteller aufgefallen, der sich aber auch unterordnen kann. Zwei Beamte aus der Jugendanstalt Raßnitz sagten am Montag im Prozess am Landgericht Dessau, der junge Mann stoße immer wieder wüste Beleidigungen aus, er fühle sich oft schlecht behandelt.

Einer der Anstaltsmitarbeiter, der Sozialtherapeut ist, bezeichnete Gespräche mit dem Angeklagten als "Topfschlagen auf einem Minenfeld". Auf der anderen Seite könne sich der 21-Jährige auch anpassen, unterordnen und sich entschuldigen. Vor seinen Mitgefangenen trete er durchaus als Selbstdarsteller auf und berichte ausführlich von den Verhandlungsterminen vor Gericht. Vor Gericht hingegen schweigt er.

Seit dem 25. November 2016 muss sich der 21-Jährige gemeinsam mit seiner gleichaltrigen Ex-Partnerin wegen Vergewaltigung und Mordes verantworten. Sie sollen die Architekturstudentin am 11. Mai 2016 unter einem Vorwand in eine leerstehende Wohnung gelockt, sie vergewaltigt und schwer misshandelt haben.