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Berliner Mauerstück schwimmt als Mahnung auf der Elbe

09.11.2016, 16:12

Dresden/Berlin (dpa) - Vor der Nordseeinsel Norderney, auf der Seine am Eiffelturm, in Kriegsruinen der Ostukraine: Die Kopie eines Stücks der Berliner Mauer ist am Mittwochabend auch vor Dresdens Kulisse geschwommen. Der Berliner Fotokünstler Hans Martin Fleischer fuhr die 70 Kilogramm schwere Skulptur auf einem Schlauchboot über die Elbe - an dem Tag, an dem vor 27 Jahren die Mauer aufging. Damit will Fleischer an den positiven Moment der europäischen Geschichte und die gewaltlose Überwindung bedrohlichster militärischer Gegensätze erinnern.

Die schwimmende Mauer soll auch auf die Flüchtlingskrise und die an EU-Außengrenzen sterbenden Menschen aufmerksam machen. Die Ignoranz gegenüber der Tatsache, dass Schiffe an überfüllten Schlauchbooten im Mittelmeer vorbeifahren, sei ein moralischer Skandal, sagte Fleischer, der auch mit der Mission Lifeline kooperiert. Der Verein sammelt Spenden für ein Schiff, das Menschen vor dem Ertrinken retten soll.

Fleischer, der in einem Berliner Bezirksamt arbeitet, tourt seit 2009 mit dem 3,60 Meter hohen und 1,20 Meter breiten Stück aus Styropor und Glasfaserplatte durch Europa. Ob in Paris, Danzig oder vor neuem Stacheldraht an der Balkanroute, überall haben Menschen Symbole und Schrift darauf hinterlassen. Es wird immer wieder übermalt.

Homepage des Kunstprojekts