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CDU und SPD streiten über Sprachlehrer

Eine Fraktionschefin ruft den Minister an - der beklagt sich vor dem Parlament darüber. Die auf Geschlossenheit ausgerichtete Koalition bot am Donnerstag zeitweise ein ungewohntes Bild.

29.09.2016, 14:58

Magdeburg (dpa/sa) - Vertreter der Koalitionäre CDU und SPD haben sich am Donnerstag im Landtag in Magdeburg einen Schlagabtausch geliefert. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) verwahrte sich in einer Rede gegen den Anruf einer Fraktionschefin, die Einfluss auf die Verlängerung der Stellen für Sprachlehrkräfte habe nehmen wollen. Diese seien von seinem Vorgänger befristet eingerichtet worden, er könne sie nicht einfach verlängern. SPD-Fraktionschefin Katja Pähle sagte in einer Erwiderung, sie habe zwar am Vortag mit Tullner telefoniert, aber keine Beschuldigungen erhoben.

Hintergrund sind rund 200 Sprachlehrkräfte, die jungen Flüchtlingen die deutsche Sprache beibringen sollten. Diese Stellen laufen zum Jahresende aus. Die Linksfraktion hatte einen Antrag eingebracht, wonach diesen Lehrkräften schnell unbefristete Jobs angeboten werden sollen. Hintergrund ist, dass das Land eigentlich zusätzliche Lehrer sucht.

Der Landtag verwies den Antrag mehrheitlich in die Ausschüsse. Die frühere Justizministerin Angela Kolb-Janssen (SPD) sagte, sie sei optimistisch, dass dort eine Lösung gefunden werde.

Im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsfraktionen vereinbart, dass man eine kurzfristige Lösung zur Verlängerung der befristeten Arbeitsverträge anstrebt.

Vor dem Landtag demonstrierten mehrere Dutzend Lehrer und Eltern. Auf Transparenten hieß es Wir brauchen unsere Integrationslehrer und Sparen nicht auf unsere Kosten. Eine einfache Übernahme aller dieser Sprachlehrer gilt allerdings als schwierig, weil einige von ihnen noch keine voll ausgebildeten Pädagogen sind oder eigentlich schon im Ruhestand waren.