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Erneut Kritik an Schließungsplänen der Burgenlandkäserei

14.09.2017, 16:01

Bad Bibra (dpa/sa) - Mit Kritik und Bedauern haben Landespolitiker auf die ergebnislosen Gespräche zum Erhalt der Burgenlandkäserei in Bad Bibra reagiert. Das Deutsche Milchkontor (DMK) will das Werk im Burgenlandkreis nächstes Jahr schließen. "Es ist schon heftig, wie leichtfertig DMK aus Gründen der Gewinnmaximierung über 100 Arbeitsplätze auf's Spiel setzt", erklärte der Vize-Chef der SPD-Fraktion, Andreas Steppuhn, am Donnerstag in Magdeburg. Es bleibe zu hoffen, dass noch eine Alternative gefunden werde. Die endgültige Entscheidung muss der DMK-Aufsichtsrat Ende September treffen.

Auch aus den Reihen der CDU-Fraktion kam Kritik. Offenbar werde hier ein fadenscheiniger Grund vorgeschoben, um an anderer Stelle zu optimieren, so der wirtschaftspolitische Sprecher, Ulrich Thomas. "Die Verlierer sind die Beschäftigten und die gesamte Region."

Beide reagierten auf das Ergebnis des Runden Tisches am Mittwoch, bei dem Alternativen zur Schließung besprochen werden sollten. "Trotz überzeugender Argumente keinen Millimeter Bewegung", kommentierte die Kreisverwaltung das Ergebnis. Stattdessen sei man überrascht, dass DMK noch während der Gespräche das Festhalten am Aus verkündet habe.

Im Zuge des Milchpreisverfalls hatten viele Bauern ihre Verträge mit DMK gekündigt. Künftig fehle Milch, um alle Werke auszulasten, hieß es. Die Gruppe mit Sitz im niedersächsischen Zeven will Standorte schließen, um wettbewerbsfähiger zu werden. Den Beschäftigten in Bad Bibra sollen "sozialverträgliche Lösungen" angeboten werden. Vorschläge, die Käserei aus der Genossenschaft herauszulösen oder zusätzliche Milch zu generieren, lehnte die Gruppe ab. Lediglich eine "nicht milchwirtschaftliche Nachnutzung" werde man unterstützen.

Aktuelle Mitteilung des Burgenlandkreises zur Demo via Facebook

Online-Petition gegen die geplante Schließung der Burgenlandkäserei

Mitteilung DMK Group

Mitteilung des Burgenlandkreises zum Ergebnis der Gespräche via Facebook