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Fast 2500 Mal Verdacht auf Kindswohlgefährdung

29.07.2016, 11:04

Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Jugendämter haben im vergangenen Jahr 2475 Mal den Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls geprüft. Das waren etwa 250 Verfahren weniger als noch 2014, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Halle mitteilte. Dabei sei in jedem dritten Fall eine akute oder eine latente Gefahr festgestellt worden. Bei fast ebenso vielen Familien erkannten die Experten zwar einen weiteren Unterstützungsbedarf, aber keine Gefahr für das Wohl der Kinder. In 885 Fällen war der Verdacht dem Amt zufolge unbegründet. Eine Gefahr liegt vor, wenn ein erheblicher Schaden des körperlichen oder seelischen Wohls bei Minderjährigen bereits eingetreten oder zu erwarten ist - und von den Eltern nicht abgewendet werden kann.

Ein Großteil der Kinder, die von den Mitarbeitern der Sozialämter als gefährdet eingestuft wurden, zeigte laut Statistik bereits Zeichen von Vernachlässigung. Besonders alarmierend: Gut die Hälfte der Fälle, bei denen Kindswohlgefährdung entdeckt wurde, betrafen Kinder zwischen null und sechs Jahren. Am häufigsten werde ein Verdacht anonym an die Behörden gemeldet, teilten die Statistiker weiter mit. Aber auch Nachbarn und Bekannte sowie Polizei und Staatsanwaltschaften gäben immer wieder einen Tipp.

Statistik zur Kindswohlgefährdung via StaLa

Mitteilung des Statistischen Landesamts zu Kindswohlgefährdung