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Flüchtlinge bei archäologischen Ausgrabungen in Stendal

05.04.2016, 14:29

Stendal (dpa/sa) - Bei archäologischen Ausgrabungen zur Stadtgeschichte in Stendal arbeiten zwölf Flüchtlinge mit. Es ist ein sehr gutes Arbeiten, die Menschen sind enorm an der Geschichte interessiert, sagte Grabungsleiterin Susanne Friederich am Dienstag bei der Präsentation der ersten Ergebnisse. Das ist praktische Integration. Die Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan und Indien. Das Pilotprojekt kam im Zuge einer Vereinbarung zwischen der Hansestadt Stendal und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Halle) zustande.

Auf dem Areal wurden Reste von zwei Kaufhäusern aus dem 12. und 14. Jahrhundert freigelegt. Bei einem Gebäude handelte es sich um einen Backsteinziegelbau, bei dem anderen um eine etwa 50 bis 60 Meter lange Markthalle. Das Grabungsteam fand etwa eine Münze, die bislang undatiert ist.

Zudem konnten Holzreste von Vorgängerbauten der Markthalle - das waren Holzbuden - nachgewiesen werden. Ebenso legte das Grabungs-Team massive Fundamentreste des Stendaler Gewandhauses aus dem 17. Jahrhundert frei. Das Gebäude wurde zuletzt als Steueramt und Spritzenhaus genutzt und 1885 abgerissen. 

Landesmuseum für Vorgeschichte Halle