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Linke: Rettungsdienste kommen zu oft zu spät

29.06.2016, 10:48

Magdeburg (dpa/sa) - Notärzte und Rettungsdienstwagen kommen nach Ansicht der Linksfraktion in Sachsen-Anhalt zu oft erst später als geplant am Einsatzort an. Die Frist von 12 Minuten für das Eintreffen eines Rettungsfahrzeugs sei vergangenes Jahr nur in rund 82 Prozent der Fälle eingehalten worden, erklärte die Fraktion am Mittwoch. Sie berief sich auf die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage an das Innenministerium. Das Rettungsdienstgesetz sehe aber vor, dass die 12-Minuten-Frist in 95 Prozent der Fälle eingehalten werden muss. Notärzte seien im Schnitt in knapp 93 statt 95 Prozent der Fälle in der hierfür geltenden Frist von 20 Minuten eingetroffen.

Das Ministerium erklärte in der Antwort, die Quote von 95 Prozent sei eine planerische Größe, um die Standorte der Rettungswachen zu bestimmen. Da in einem Kalenderjahr nicht immer gewöhnliche Bedingungen herrschen, sind auch Quoten unterhalb dieser Grenze als ausreichend anzusehen. Statistiken über außergewöhnliche Bedingungen, wodurch die Hilfsfristen überschritten werden, würden nicht geführt. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es zudem eine deutliche Verbesserung. Die Landesregierung bewertet die Gesamtentwicklung daher positiv.

Die Linksfraktion bezeichnete die Argumentation als schlicht fahrlässig. Im Landkreis Wittenberg sei die Frist für Rettungswagen etwa nur in 74 Prozent der Fälle eingehalten worden.