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Ministerium: Dessauer Mord-Ermittlungen nicht beeinflusst

03.05.2017, 17:59

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Die Ermittlungen zum Mord an einer chinesischen Studentin in Dessau-Roßlau sind einer Untersuchung zufolge nicht von den Eltern des 21 Jahre alten Hauptverdächtigen beeinflusst worden. Das teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Ein beauftragter Sonderermittler des Landeskriminalamts habe keine rechtswidrige Beeinflussung feststellen können. Die Mutter des 21-Jährigen ist Polizistin, der Stiefvater leitete zum Tatzeitpunkt das Polizeirevier in Dessau-Roßlau. Aufgrund dessen gab es Spekulationen, beide könnten die Ermittlungen beeinflusst haben.

Der 21-Jährige und seine gleichaltrige Ex-Freundin stehen seit einigen Monaten vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, im Mai vergangenen Jahres eine Studentin vergewaltigt und getötet zu haben. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte dem Dessauer Revierleiter im vergangenen Sommer die Dienstgeschäfte entzogen. Begründet wurde die Maßnahme damit, dass die Eltern des Hauptverdächtigen am Tag nach der Trauerfeier für das Mordopfer ein Gartenlokal eröffnet und gefeiert hatten.

Nach langer Krankschreibung ist der Polizeibeamte seit April wieder im Dienst, wie das Ministerium jetzt mitteilte. Er leite den Stabsbereich Einsatz in der Polizeidirektion in Dessau-Roßlau. Aufgrund der Ergebnisse der Sonderermittlungen spreche nichts gegen eine Rückkehr in den Dienstbetrieb, hieß es. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" (Mittwoch) über die Entwicklungen berichtet.