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Nick Klessing überrascht als Dritter an den Ringen in Cottbus

Nick Klessing steht für eine neue Generation von deutsche Turnern, die in die Fußstapfen des zurückgetretenen Fabian Hambüchen treten wollen. Das Weltcup-Debüt des 18-jährigen Hallensers endete am Samstag in Cottbus gleich mit einem Podestplatz.

Von Frank Thomas, dpa 19.11.2016, 16:28

Cottbus (dpa) - Nick Klessing hat am Samstag den ersten deutschen Sieg an den Ringen seit 21 Jahren nur knapp verpasst. Der Junioren-Europameister aus Halle/Saale kam bei seinem Debüt im Turn-Weltcup an seinem Spezialgerät beim Sieg des ukrainischen Olympia-Fünften Igor Radiwilow (15,433) mit 14,533 Punkten auf Platz drei. Für die letzten deutschen Ringe-Erfolge in Cottbus hatte der Berliner Andreas Wecker in den Jahren 1990, 1993 und 1995 gesorgt.

"Ich bin sehr überrascht, dass es so gut geklappt hat und ich gleich aufs Podest gekommen bin", sagte Klessing, der nun versuchen wird, in die Fußstapfen von Fabian Hambüchen zu treten, der mit seinem Olympiasieg seine internationale Karriere beendete. "Ich will mit meinem Erfolg andere motivieren, dass es für die deutschen Turner weiter vorangeht", meinte der Hallenser.

Bei der Premiere der Weltcupserie der Gerätespezialisten, zu der im kommenden Jahr auch die Veranstaltungen in Melbourne, Doha und Baku gehören, unterstrich am Samstag auch die Karlsruherin Pauline Tratz ihr Zugehörigkeit zur Weltspitze. Die Olympia-Ersatzturnerin landete beim Sieg der Australierin Emily Little (14,299) im Sprung auf dem vierten Platz (13,783). Ihre Teamgefährtin Leah Grießer stürzte im Stufenbarren-Finale und belegte mit 12,866 Punkten bei überschaubarer Konkurrenz gleichfalls Rang vier.

Dort konnte Mitfavoritin Kim Janas am Samstag ihren erkämpften Startplatz nicht wahrnehmen. Auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) in der Berliner Charité hatte keinen eindeutigen Aufschluss über die Schwere ihrer Knie-Verletzung gebracht, die sie sich als Zweite der Qualifikation am Donnerstag zugezogen hatte.

"Es gibt noch keine Diagnose. Man muss jetzt erst den weiteren Verlauf abwarten", sagte Teamarzt Hans-Peter Boschert am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er rechnet damit, dass in der kommenden Woche nach weiteren Untersuchungen in Stuttgart Klarheit herrscht, wenn die Reizung des geschwollenen Knies abgeklungen ist.

Turnkunst in Perfektion demonstrierte der Japaner Naoto Hayasaka, der unangefochten die Konkurrenz am Boden für sich entschied (15,433 Punkte). Bester am Pauschenpferd war der London-Olympiasieger Krisztian Berki aus Ungarn mit 15,766 Punkten. Am Sonntag stehen weitere fünf Finals auf dem Weltcup-Programm, für die sich sieben deutsche Athleten qualifiziert haben.

Weltcup-Ergebnisse Cottbus