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Ostdeutscher Historiker Pätzold ist tot

19.08.2016, 14:27

Berlin (dpa) - Der ostdeutsche Historiker Kurt Pätzold ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Wie der Eulenspiegel Verlag am Freitag weiter mitteilte, erlag Pätzold am Donnerstag in Berlin einer Krebserkrankung. Der Historiker habe bis zum Schluss publiziert. In der DDR hatte Pätzold an der Humboldt-Universität über Jahre den Lehrstuhl für deutsche Geschichte inne. Mehrere Generationen von DDR-Historikern seien von ihm ausgebildet worden.

Er galt laut Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur als prominenter Vertreter der marxistischen Forschung. Nach dem Mauerfall habe es massive Kritik an Pätzold wegen seiner Beteiligung an politisch motivierten Relegationen von Studenten gegeben. 1992 wurde der Professor demnach an der Humboldt-Universität entlassen.

In seinen Büchern setzte sich Pätzold insbesondere mit dem Nationalsozialismus und der Judenverfolgung auseinander. 1997 erschien das Werk Geschichte der NSDAP, das er zusammen mit dem Historiker Manfred Weißbecker schrieb. Zuletzt befasste sich Pätzold anlässlich des 75. Jahrestages mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und seinen Ursachen.