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Razzia gegen Diebes- und Hehlerbanden

Eine internationale Bande soll in großem Stil Babynahrung, Schnaps, Kaffee oder Zigaretten gestohlen und dann organisiert verkauft haben. Nun sind weitere 15 Seriendiebe und Hehler gefasst.

18.01.2017, 13:43

Dresden (dpa/sn) - 31 Durchsuchungsbeschlüsse und 15 Haftbefehle: In einer Großrazzia haben Hunderte Beamte der Bundespolizei in Sachsen und Sachsen-Anhalt am Mittwoch eine internationale Diebes- und Hehlerbande ausgehoben. Vor allem im Großraum Dresden, aber auch in Leipzig, Freiberg, Striegistal und Halle wurden nach Angaben der Bundespolizeidirektion Pirna Gewerberäume, Wohnungen und Asylbewerberheime durchsucht. Fünf Frauen aus Vietnam und Lettland zwischen 31 und 51 Jahren sowie zehn 26- bis 38-jährige Georgier wurden festgenommen. Ein Richter entscheidet am Donnerstag, ob die 15 vorliegenden Haftbefehle auch in Vollzug gesetzt werden.

Bundespolizeidirektion-Präsident Jörg Baumbach sprach von einem "bedeutenden Schlag gegen die organisierte Eigentumskriminalität in Mitteldeutschland", gegen die Hehler und mutmaßliche Hintermänner. "Damit haben wir auch ein deutliches Zeichen gegen Straftäter gesetzt, die das Asylrecht missbrauchen, um in Deutschland organisiert Straftaten zu begehen."

Den Festgenommenen werden schwerer Bandendiebstahl und Bandenhehlerei vorgeworfen. Nach Erkenntnissen der Ermittler hätten die Osteuropäer vor allem Babynahrung, Spirituosen, Kaffee, Tabak und Pistazien gestohlen, die dann über Geschäfte und Läden der Asiaten verkauft worden seien, hieß es. Das Diebesgut sei auch im benachbarten Ausland verkauft worden.

Insgesamt waren seit dem frühen Morgen rund 600 Beamte im Einsatz - Bundpolizisten, Ermittler, Spezialkräfte, Zoll- und Steuerfahnder, Kriminalisten. Es wurde umfangreiches Beweismaterial gefunden sowie Hehlerware: Tabak, Alkohol, hochwertige Kosmetik, Kindernahrung. Für den Abtransport war ein Lkw nötig. Zudem beschlagnahmten die Beamten vier Autos, zogen größere Mengen Bargeld ein und pfändeten Konten der Beschuldigten, Lebensversicherungen und Bausparverträge.

Die Großrazzia erfolgte im Zuge monatelanger Ermittlungen der Dresdner Staatsanwaltschaft. Im Mai 2016 waren bereits acht Georgier verhaftet worden. Sie müssen sich seit Dezember 2016 vor dem Landgericht Dresden wegen Bandendiebstahls verantworten. Nach Angaben der Bundespolizei handelt es sich um Mitglieder derselben Bande.