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Überfall auf Mai-Kundgebung: Prozessbeginn in Weimar

02.05.2017, 01:27

Erfurt/Weimar (dpa/th) - Zwei Jahre nach einem Überfall der rechten Szene auf eine Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Weimar beginnt heute der Prozess. Angeklagt sind sechs Männer im Alter von 20 bis 22 Jahren, die aus Sachsen und Sachsen-Anhalt stammen, wie das Amtsgericht mitteilte. Sie müssen sich vor einem Jugendstrafrichter verantworten, weil sie zur Tatzeit noch Heranwachsende waren.

Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt. Etwa 40 Rechte vor allem aus Sachsen und Brandenburg hatten am 1. Mai 2015 die Kundgebung des DGB überfallen. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Die Angreifer hatten auf der Kundgebung das Mikrofon an sich gerissen und rechte Parolen skandiert.

Der stellvertretende Vorsitzende des DGB im Bezirk Hessen-Thüringen, Sandro Witt, kritisierte den späten Prozessbeginn. Es habe zu lange gedauert, bis sich die mutmaßlichen Täter verantworten müssten. Er befürchte, dass nun sowohl Angeklagte als auch Zeugen vor Gericht mit echten oder erfundenen Erinnerungslücken argumentieren könnten oder damit zu kämpfen hätten.