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Verband: Quote von maximal 15 Prozent für Flüchtlingskinder

03.05.2017, 05:05

Halle (dpa/sa) - Der Philologenverband Sachsen-Anhalt hält eine Obergrenze von 35 Prozent für Kinder mit ausländischen Wurzeln an Schulen für zu hoch. Sie müssten besser auf die einzelnen Schulen verteilt werden, nötig sei eine Obergrenze von zehn, maximal 15 Prozent, sagte der Landes-Verbandsvorsitzende der Gewerkschaft der Gymnasiallehrer, Thomas Gaube, der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch). Gaube widersprach damit seinem Bundesvorsitzenden Heinz-Peter Meidinger. Dieser hatte eine Obergrenze von 35 Prozent vorgeschlagen.

Dieser Wert sei vielleicht für Schulen in den alten Bundesländern möglich, die seit langem Erfahrung mit Zuwanderung hätten. "Ich kann mir aber überhaupt nicht vorstellen, dass das bei uns funktioniert", sagte Gaube.

Zwar gehörten manche Flüchtlingskinder schon nach einem halben Jahr zu den Klassenbesten. "Zu uns kommen aber auch Analphabeten", sagte der Gymnasiallehrer.

Zuvor hatte bereits Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (parteilos) die Forderung nach einer Quote unterstützt. In der Landeshauptstadt gebe es Schulen, an denen 40 Prozent der Kinder Migranten seien und Förderunterricht bräuchten. Damit tue man den Zuwanderern keinen Gefallen. Schulen mit sehr großem Migrantenanteil gibt es in Sachsen-Anhalt bislang lediglich in den Großstädten.