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Wolf Biermann: Protest nach DDR-Ausbürgerung

02.10.2016, 08:15
Wolf Biermann. Foto: Hans Bertram/Archiv
Wolf Biermann. Foto: Hans Bertram/Archiv dpa

Berlin (dpa) - Schon lange vor der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR im Jahr 1976 hatte die Stasi einen solchen Plan. Biermanns feindliche Aktivitäten seien ein schwerer Fall staatsfeindlicher Hetze, hieß es 1973 in einer Konzeption für den Abschluss der operativen Bearbeitung Biermanns des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. Der Bericht ist Teil einer Dokumentation, die die Bundesbehörde anlässlich der Ausbürgerung Biermanns vor 40 Jahren herausgegeben hat. Am 16. November 1976 gab die DDR-Führung bekannt, dass Biermann nach einem Konzert in Köln nicht zurück darf.

Der 79-jährige Biermann schreibt im Vorwort des Heftes, die DDR-Oberen seien zwar auf Medienkrach im Westen gefasst gewesen, aber nicht auf den Protest in der DDR. Viele Künstler, Studenten und auch Arbeiter hätten sich aber für Meinungsfreiheit in ihrem Land und gegen die eigene Resignation eingesetzt.

Ursprüngliche Überlegungen, den kritischen Liedermacher zu verhaften und ihn bis zu 15 Jahre einzusperren, hatte die Stasi fallen gelassen. Eleganter erschien den Genossen, ihn in den Westen reisen zu lassen und ihm dann, wenn er öffentlich auftritt, die Staatsbürgerschaft abzuerkennen, heißt es in der Dokumentation.

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