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Zum Schlussspurt hohes Bewerberplus für Wachpolizei

In letzter Minute trudelten doch noch viele Bewerbungsmappen ein: Sachsen-Anhalt hat deutlich länger als geplant nach weiteren Kandidaten für die Wachpolizei gesucht - zum Abschluss verdoppelten sich die Bewerberzahlen.

23.06.2017, 06:21
Wachpolizisten sind zu sehen. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Wachpolizisten sind zu sehen. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Mit einem hohen Bewerberanstieg in der Schlussphase hat Sachsen-Anhalt seine mehrfach verlängerte Suche nach Kandidaten für die Wachpolizei beendet. Für die 45 Stellen gebe es 222 Bewerber, teilte das Innenministerium auf Anfrage in Magdeburg mit. Nach der zweiten Verlängerung der Frist habe sich damit die Zahl der Kandidaten binnen drei Wochen mehr als verdoppelt. Aufgrund des deutlichen Zuwachses erwartet das Ministerium, dass alle freien Plätze besetzt werden können. Zuvor hatten die Polizeidirektionen aufgrund des zunächst schleppenden Rücklaufs die Bewerbungsfrist um insgesamt sechs Wochen verlängert und seine aktive Werbung für den Job verstärkt.

Jetzt müssen die Kandidaten ausgewählt werden. Für sie gelten ähnlich strenge Kriterien wie für die reguläre Polizeilaufbahn. Vor allem im Norden des Landes stapelten sich zuletzt deutlich mehr Bewerbungsmappen. Die Zahl der Kandidaten habe sich dort im Vergleich zu Ende Mai auf 96 verdreieinhalbfacht, hieß es. Die Polizeidirektion in Magdeburg kann mit 35 auch den Großteil der Wachpolizisten einstellen. In Halle und Dessau-Roßlau gibt es je fünf Plätze.

Die Wachpolizei ist eine neue Einheit, die bis Ende 2019 die Personalengpässe bei der Landespolizei abmildern soll. In den folgenden Jahren soll die Zahl der regulären Beamten nach jahrelangem Personalabbau statt bei 5700 wieder bei 6400 liegen. Die Wachpolizei soll zum Jahresende aus 100 Kollegen bestehen. Nach Ablauf des zeitlich befristeten Einsatzes sollen bewährte Wachpolizisten in den regulären Polizeidienst wechseln können.

Bis dahin dürfen die Angestellten in Uniform nach dreimonatiger Kurzausbildung Temposünder blitzen, Gurtverstöße ahnden und Schwerlasttransporter begleiten. 55 Kollegen sind bereits im ganzen Land im Einsatz. Bis auf Pfefferspray zum eigenen Schutz sind die Wachpolizisten nicht bewaffnet. Die letzte Ausbildungsrunde soll wie geplant zum 1. September beginnen. Trotz des späteren Endes der Stellenausschreibungen seien derzeit keine Verzögerungen bekannt, erklärte das Innenministerium weiter.