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Serie „Habe mir Lebenstraum erfüllt“

Für die Volksstimme-Serie "Auf eine Tasse Kaffee mit..." erzählt Kneipenbesitzer Uwe Schwieger von seinem Job.

Von Malte Schmidt 06.09.2015, 15:14

Salzwedel l Als sich am 27. Juni 1997 die Türen des Crazy World in Salzwedel das erste Mal geöffnet haben, ging für Uwe Schwieger ein Lebenstraum in Erfüllung: seine eigene Kneipe. „Viele haben damals zu mir gesagt, dass ich das keine zwei Jahre durchhalten werde“, erinnert sich der heute 56-Jährige, als wäre es erst gestern gewesen. Er sollte diese Menschen eines Besseren belehren. So konnte der freundliche Kneipier, der Ähnlichkeit mit der Musiklegende Frank Zappa hat, in diesem Jahr den 18. Geburtstag der Salzwedeler Szenekneipe feiern.
„Ich erinnere mich sehr gerne an die vergangenen Jahre zurück. Sie waren zwar nicht immer sorgenfrei, aber schön, da ich ein für mich besonderes Ziel hatte“, sagt der 56-Jährige. Uwe Schwieger wollte Musikern eine Plattform bieten – seine Kneipe. Dort durften sie auftreten, dort haben sie ihre Musik präsentiert. „Das hat Jung und Alt verbunden – bis heute“, freut er sich und blickt im nächsten Satz schon wieder zwei Jahre voraus. „2017 feiern wir unseren 20. Geburtstag. Auch da wollen wir wieder Bands einladen“.
Der 56-Jährige erinnert sich an viele Momente, die er in seiner Kneipe erlebt hat. Da gehören auch unangenehme dazu: „Hier waren schon Gäste mit Messern oder Schusswaffen im Laden. Prügeleien kann man auch nicht verhindern. Außerdem muss man immer damit rechnen, dass Gäste ihre Rechnung nicht bezahlen wollen und dann betrunken rumpöbeln“. Dabei habe sich Schwieger bei einem Handgemenge sogar schon mal etwas gebrochen. Ans Aufhören habe er jedoch nie gedacht. Nicht einmal, als durch die Einführung des Euro seine Umsätze drastisch in den Keller gingen. „Ich wollte den Traum am Leben erhalten und habe nebenbei in den Niederlanden gearbeitet, um die Miete für die Kneipe zu finanzieren“, sagt der gelernte Konditor.
Uwe Schwieger erzählt, dass er dabei nie vergessen habe, dass er in den zurückliegenden Jahren von seiner Familie und von Freunden unterstützt worden ist. „Die Idee, dass ich eine Kneipe eröffnen möchte, kam mir übrigens damals, während ich als Taxifahrer unterwegs war – ich bereue nichts“.