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Di Resta triumphiert in Brands Hatch: Mercedes siegt, Audi gewinnt

Von Wolfgang André Schmitz 07.09.2009, 08:25

Paul di Resta feierte beim Heimrennen den ersten Saisonsieg - jubeln durfte jedoch vor allem Timo Scheider: Der Champion setzte sich im Titelkampf weiter ab.

Während der siebte Saisonlauf auf dem Indy-Kurs von Brands Hatch zum Ende hin immer turbulenter wurde, fuhr Paul di Resta mit Konstanz und Gelassenheit seinem ersten Saisonsieg entgegen: Der schottische HWA-Pilot verhalf Mercedes zum vierten Rennerfolg in dieser Saison. Die ausgeglichene Rennperformance der beiden Hersteller zeigte sich in der Podestbesetzung. Timo Scheider und Martin Tomczyk sicherten sich die Plätze zwei und drei, während die Mercedes-Speerspitzen Gary Paffett und Bruno Spengler im Meisterschaftskampf weiter Boden verloren. Für Turbulenzen sorgten mehrere Unfälle in der Endphase des Rennen.

Mercedes im Aufwind

Den Grundstein für seinen Sieg legte di Resta bereits am Start: So sicherte er seine Führungsposition problemlos vor dem ebenfalls gut startenden Timo Scheider ab; Teamkollege Bruno Spengler fuhr bei einer leichten Berührung an Tom Kristensen vorbei auf Platz drei vor. In Mattias Ekström verlor ein weiterer Audi-Pilot eine Position: Bei einem Duell mit einigem Lackaustausch ging Jamie Green an dem Schweden vorbei auf Rang sieben.

Während sich das Führungstrio aus di Resta, Scheider und Spengler absetzen konnte, kämpfte der viertplatzierte Tom Kristensen mit Handling-Problemen: In Runde acht musste der Däne zunächst Teamkollege Martin Tomczyk, in Runde 22 auch Gary Paffett passieren lassen. Tomczyk und Paffett nutzten die freie Fahrt und schlossen die große Lücke auf die Führungsgruppe jeweils rasch. Mit dem Start der Boxenstoppphase in Runde 23 schien das Pendel zu Gunsten Mercedes\' auszuschlagen:

So verlor Mattias Ekström nach seinem ersten Stopp zwischenzeitlich zwei Positionen an Oliver Jarvis und Ralf Schumacher und fiel bis auf Platz zehn zurück. Bruno Spengler kam eine Runde früher zum ersten Reifenwechsel als Timo Scheider und sicherte sich so den boxenstoppbereinigten zweiten Platz hinter di Resta. Ohne Auswirkungen blieb hingegen ein erfolgreiches Überholmanöver von Jamie Green gegen Tom Kristensen: Nur wenig später drehte der Brite bei einem missglückten Überholversuch den Audi-Jahreswagen von Oliver Jarvis um und handelte sich eine Durchfahrtsstrafe ein.

Um ein gutes Ergebnis zittern musste in der mittleren Phase des Rennens Timo Scheider. Der amtierende Meister ließ eine Lücke zu den Top 3 entstehen und geriet unter den Druck von Gary Paffett, bevor sein zweiter Boxenstopp misslang. Das Fernduell mit dem britischen Mercedes-Piloten schien bereits zu seinen Ungunsten entschieden, als auch die Boxencrew von Paffett mehr Zeit für den Stopp benötigte als üblich. Die HWA-Speerspitze musste sich anschließend erneut hinter Scheider einreihen.

Audi schlägt zurück

Auch Bruno Spengler kämpfte mit Schwierigkeiten: Nach einem Ausritt neben die Strecke musste der Kanadier Martin Tomczyk passieren lassen, bevor er wegen eines Reifenschadens vorzeitig zu seinem zweiten Boxenstopp abbog. Die langsame Rückfahrt in die Boxengasse ließ Spengler ins vordere Mittelfeld zurückfallen. An der Spitze fuhr Paul di Resta auch nach seinem zweiten Boxenstopp einem ungefährdeten Sieg entgegen. Hinter ihm tauschten Martin Tomczyk und Timo Scheider ihre Positionen.

In Runde 73 sorgte Mathias Lauda nach einem Abflug in die Reifenstapel für eine kurze Safety-Car-Phase. Nach einem ersten Ausritt in den Kies war der unverletzte Österreicher in der folgenden Anbremsphase auf dem Kies ausgerutscht, der sich in den Lüftungsöffnungen seines Fahrzeugs gesammelt hatte. Auch Tom Kristensen erlebte ein unschönes Rennende: In Runde 81 schlug der Däne nach einer Berührung mit einem Wettbewerber in die Reifenstapel ein. Vor der erneuten Safety-Car-Phase leisteten sich auch Ralf Schumacher und Maro Engel im Zweikampf einen Dreher, Markus Winkelhock stellte sein Auto im Kiesbett ab. Schließlich wurde das Rennen vom Safety-Car für eine letzte frei Rennrunde freigegeben.

Auf das Podesttrio aus di Resta, Scheider und Tomczyk folgten die Meisterschaftsanwärter Gary Paffett und Mattias Ekström auf den Plätzen vier und fünf. Bruno Spengler verwies die Audi-Jahreswagenpiloten Mike Rockenfeller und Oliver Jarvis auf die Plätze sieben und acht. In der Meisterschaft kann Mercedes nicht von dem Rennsieg profitieren: Nach Platz zwei führt Timo Scheider nun mit 43 Punkten die Meisterschaft an, gefolgt von Mattias Ekström mit 38 Punkten. Auf Meisterschaftsrang drei liegt der heute fünftplatzierte Gary Paffett mit 34 Punkten.