1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Green gewinnt in Mugello: Rückkehr der Sternkrieger

Green gewinnt in Mugello: Rückkehr der Sternkrieger

Von Fabian Schneider 05.05.2008, 06:25

Jamie Green konnte in Mugello seinen dritten DTM-Sieg holen und damit die Mercedes-Rückkehr in den Titelkampf einläuten.

Mit dem Gewichtsvorteil von 20 Kilogramm konnte Mercedes den ersten Sieg der DTM-Saison 2008 feiern. Auf der 5,245 Kilometer langen Berg- und Talbahn von Mugello konnte Jamie Green sein drittes Rennen gewinnen, Paul di Resta machte den Stuttgarter-Erfolg mit Platz zwei vor Tom Kristensen perfekt. Timo Scheider konnte seinen Sieg aus Oschersleben nicht wiederholen - er patzte schon am Start.

Katastrophen-Start von Audi

Der Start: Timo Scheider konnte seine Pole-Position beim Start zum dritten Saisonlauf nicht nutzen. Der Audi-Pilot zuckte leicht und wurde auf dem Weg in die erste Kurve nicht nur von Jamie Green und Paul di Resta kassiert, sondern handelte sich auch eine Durchfahrtsstrafe für den Frühstart ein. Im Mittelfeld blieb die zu erwartende Kollision nicht aus. Martin Tomczyk lädierte sich im Getümmel die Motorhaube, auch Ralf Schumacher musste außerplanmäßig in die Boxengasse abbiegen. Für den Mercedes-Fahrer war das Rennen wenig später endgültig vorbei.

Der Rennverlauf: Green konnte den Vorteil der freien Fahrt optimal ausnutzen und sich schon in der Anfangsphase um einige wichtige Sekunden absetzen. Dahinter konnte sein Markenkollege Paul di Resta das Tempo nicht ganz mithalten und musste sich nach hinten konzentrieren: dort lauerte mit Tom Kristensen der einzig verbliebene Neuwagen aus dem Audi-Lager unter den besten Fünf.

Scheider\'s Aufholjagd begann spielend einfach: seine Markenkollegen Legge, Albers und Rockenfeller waren keine große Hürde für ihn. Erst als Scheider in der sechsten Runde auf Mathias Lauda auflief, ging es nicht mehr so schnell vorwärts. Der Österreicher wehrte sich mit allen Mitteln und fuhr teilweise über dem Limit, selbst eine leicht aufgesprungene Beifahrertür irritierte Lauda nicht - erst in der neunten Runde kam Scheider am Mercedes-Hindernis vorbei.

Mit Öffnung des Boxenfensters in Runde elf kamen gleich etliche Fahrzeuge zum Reifenwechsel herein, unter anderem die drei erstplatzierten Green, Di Resta und Kristensen. Bei allen drei Piloten klappte der Stopp ohne Probleme, aber danach zog Audi wieder den Kürzeren. Di Resta kam direkt hinter seiner Landsfrau Susie Stoddart zurück auf die Strecke und wurde sofort vorbeigelassen, während Kristensen eine Runde von der Schottin aufgehalten wurde. Der Nachteil in Zahlen: vier Sekunden Rückstand auf Platz zwei.

Ekström wieder unter Jahreswagen-Druck

Auch wenn es 19 Runden vor dem Ziel beim zweiten Boxenstopp zwischen Kristensen und Bernd Schneider richtig eng wurde, blieben die Positionen der ersten Vier unverändert. Nach einem weiteren perfekten Boxenstopp lag das Mercedes-Duo bestehend aus Green und Di Resta deutlich in Front, denn der Vorsprung auf die beiden Duellanten Kristensen und Schneider betrug schon mehr als acht Sekunden.

Dahinter kämpften die Audi-Jahreswagen munter um Punkte. Markus Winkelhock und Oliver Jarvis konnten von dem Durcheinander in der ersten Kurve profitieren und es sich auf den Rängen fünf und sechs gemütlich machen. Winkelhock versuchte es wie in Oschersleben mit einer abweichenden Boxenstrategie, die diesmal aber nur einen Nachteil brachte. Winkelhock verlor bei seinem späten zweiten Stopp gleich zwei Positionen an Jarvis und Ekström, konnte aber den Neuwagen-Fahrer in der Schlussphase enorm unter Druck setzen.

Bei seiner Aufholjagd traf Timo Scheider erst gegen Rennende auf ein unüberwindbares Hindernis. In den letzten Runden stellte sich dem Tabellenführer Bruno Spengler, der am Start ebenfalls Plätze verlor, in den Weg. Zuvor konnte Scheider die gleichen Zeiten wie die Spitze fahren, musste sich aber letztendlich mit Rang zehn zufrieden geben.

Der Zieleinlauf: Nach 33 Runden wurde Jamie Green zum dritten Mal als Sieger eines DTM-Laufs abgewunken. Hinter Paul di Resta kann Tom Kristensen für Audi mit Platz drei nur Schadensbegrenzung betreiben. Mit Bernd Schneider schafft es ein weiterer Neuwagen von Mercedes unter die besten Vier. Oliver Jarvis wird als Fünfter bester Jahreswagen-Pilot, Mattias Ekström kann sich bis ins Ziel gegen Markus Winkelhock zur Wehr setzen. Den letzten Punkt holte sich mit Alexandre Prémat ein weiterer A4 mit dem Baujahr 2007.

Die Meisterschaft: Trotz der Nullrunde kann Timo Scheider die Führung in der Meisterschaft behaupten. Der Vorsprung von sechs Punkten ist allerdings auf ein Minimum geschrumpft. Nach seinem ersten Saisonsieg kommt Jamie Green auf 17 Punkte und liegt damit nur einen Zähler hinter dem Spitzenreiter. Äußerst eng geht es auch dahinter zu: Ekström, Di Resta, Kristensen, Tomczyk und Spengler liegen nur drei Punkte auseinander.