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Kristensen & Tomczyk: Angriff & Verteidigung

Von Wolfgang André Schmitz & Fabian Schneider 11.04.2008, 09:45

Trotz unauffälliger Tests sind ihre Ziele klar: Während Kristensen seine teaminterne Position von 2006 zurückerobern will, ist Tomczyk in der Verteidigerrolle.

Tages- und Gesamtbestzeiten, ein Fahrfehler, ein Bremsdefekt und zwei schwere Crashs: In Reihen der Audi-Neuwagenpiloten sorgten während der ITR-Tests in Mugello und Oschersleben insbesondere Mattias Ekström und Timo Scheider für Furore. Auch in den Zeitenlisten waren ihre Teamkollegen Martin Tomczyk und Tom Kristensen dagegen eher unauffällig geblieben - was ihre Ambitionen für die neue Saison nicht schmälert. Doch während sich der Bayer im vergangenen Jahr bis zuletzt als Titelaspirant im Gespräch halten konnte, muss der mittlerweile 40-jährige Routinier die Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehen.

"Ich freue mich auf die Saison. Das letzte Jahr war extrem hart - und Comeback ein hartes Stück Arbeit", lässt der Däne gegenüber der adrivo Sportpresse die beiden schweren Monate Revue passieren, die sich an seinen Crash zum Saisonauftakt angeschlossen hatten. Trotz einer mit Platz fünf auf dem Norisring gelungenen Rückkehr präsentierten sich auch die kommenden Monate schwieriger als gedacht: "Ziel war, bis zu den 24 Stunden von Le Mans wieder fit zu sein. Für den Rest der Saison hatte ich einige Probleme - nicht mental, aber physisch." Die 2007 noch spürbaren Fitnessprobleme hat Kristensen mittlerweile erfolgreich abgelegt: "Nach einem langen Winter sind diese aber vorbei."

Nachdem sich Kristensen für die zweite Saisonhälfte 2007 ohne Wenn und Aber in den Dienst Abt-Audis gestellt hatte, anstatt sich selbst zu profilieren, gibt sich der siebenfache Le-Mans-Sieger nun betont selbstbewusst: "Es ist immer schwer, sich teamintern durchzusetzen. Im letzten Jahr habe ich Mattias und Martin stark unterstützt, um die Meisterschaft zu fahren. 2006 war ich noch der beste Audi-Pilot - deswegen ist meine Motivation, mir diese Position wieder zu erarbeiten." Eine Kampfansage auch an Martin Tomczyk, der als Titelkandidat unumstrittener scheint denn je? Meine Stellung bei Audi ist das geringste Problem", wiegelt der Tomczyk uns gegenüber ab.

Mit acht Meisterschaftspunkten je Rennen hatte der Bayer zuletzt die beste Ausbeute zu verzeichnen - wäre er denn öfter ins Ziel gekommen. In diesem Jahr will der dreifache Rennsieger weiter an der - 2007 oft auch unverschuldet gesunkenen - Ankunftsquote feilen: "Wenn man am Ende Dritter in der Meisterschaft ist und bis zum letzten Rennen Chancen auf die Meisterschaft hatte, geht man natürlich gestärkt in diese Saison und will den Titel unbedingt."

An möglichen Ingolstädter Irritationen über Ekströms Crash sollte es beim Saisonauftakt nicht scheitern: "Mein Programm hat sich durch Mattias\' Unfall nicht geändert, denn ich konnte mein eigenes Einsatzauto testen. Nur hatte er eben das Pech, den Test abbrechen zu müssen." Ekström vertaut derweil auf die Setup-Arbeit seines Teamkollegen - und hofft ebenso wie Tomczyk auf Déjà-vu: "Ich glaube, dass Mercedes in Hockenheim extrem stark sein wird. Letztes Jahr haben wir die Saison in Hockenheim mit einem Doppelsieg begonnen - das wollen wir mit dem neuen A4 wiederholen."