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Audi in Hockenheim: Siegerstraße statt Achterbahn

Von Wolfgang André Schmitz 08.10.2007, 09:45

Nachdem unerwarteten Doppelsieg zum Saisonauftakt will Audi in Hockenheim erneut für Furore sorgen - diesmal ohne Begleitung von Negativerlebnissen.

Der Saisonauftakt in Hockenheim glich für Audi einer Achterbahnfahrt: Führung in Kurve 1, ein für Alexandre Prémat und Tom Kristensen folgenschwerer Crash in der Parabolika - am Ende ein Doppelsieg für Mattias Ekström und Martin Tomczyk. Ein erneutes Wechselbad der Gefühle am kommenden Wochenende nicht geplant: Nachdem der aktuelle Audi A4 DTM im April ein überraschend hohes Hockenheim-Potenzial offenbart hatte, soll am Sonntag ohne Umwege die Siegerstraße eingeschlagen werden. "Ich hoffe, dass wir fair gegeneinander kämpfen können und den Meister sauber ausfahren - in einer Art und Weise, wie wir den Tourenwagen-Sport verstehen", muss Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich jedoch auch auf den großen Unsicherheitsfaktor hinweisen...

Abt

"Noch ist nichts entschieden", gibt sich Martin Tomczyk, der in Barcelona trotz bester Chancen auf die Tabellenführung auf Meisterschaftsrang drei zurückfiel, kämpferisch. Anders als seinem teaminternen Konkurrenten Mattias Ekström kommt dem Bayern seine besondere Hockenheim-Vorliebe zu Gute - die ihn beim Saisonstart ohne einen Verbremser am Ende der Parabolika zum Sieg hätte führen können. Und während Mattias Ekström nach jüngsten Erlebnissen in Spanien ein "hartes Rennen" erwartet, hofft Timo Scheider auf den lang ersehnten Podestplatz, der ihm im April nach einer unverschuldeten Kollision mit Bruno Spengler aus dem Fingern geglitten war. Scheider setzt auch auf den Gewichtsvorteil seines Dienstwagens:

"Wir hätten fast sogar einen Dreifachsieg für Audi heimfahren können. Ich bin optimistisch, zumal unsere Autos jetzt sogar zehn Kilogramm leichter sind als beim Auftakt", stellt Scheider fest und hofft darauf, die Stuttgarter bei ihrem Heimspiel diesmal bereits im Qualifying schlagen zu können. Dass sich Scheider wie gewohnt in den Dienst der beiden Titelkandidaten stellen wird, steht außer Frage - ebenso wie Tom Kristensen. Nach seinem jüngsten Performance-Tief will der Däne aktive Unterstützung leisten: "Mein Ziel ist, es beim letzten Rennen besser zu machen und mitzuhelfen, den Titel für Audi zu holen."

Phoenix & Rosberg

Dass der DTM einer seiner Charakterköpfe künftig fehlen wird, ist seit mehr als drei Monaten bekannt - in Hockenheim heißt es, endgültig Abschied zu nehmen: Christian Abt bestreitet sein letztes DTM-Rennen. "Für mich wird es ein emotionales Wochenende. Es wäre schön, zum Abschied noch ein gutes Ergebnis einzufahren", hofft Abt auf einen ähnlichen Coup wie in Hockenheim 2005, wo der Allgäuer sein erstes Rennen im Audi-Jahreswagen auf Platz vier abschloss. Die Voraussetzungen sind eher bescheiden: So zählt der Hockenheimring nicht zu den bevorzugten Strecken des 2006er-Audis, der Gewichtsvorteil der Jahreswagen ist zusammengeschmolzen.

"Ich mag die Strecke und habe dort schon viele Erfolge gehabt. Ich hoffe, dass ich mit einem guten Ergebnis in die Winterpause gehen kann", will der in Barcelona zeitweise auf Podestkurs befindliche Mike Rockenfeller die Hoffnung ebenso wenig aufgeben wie sein Rosberg-Teamkollege Lucas Luhr, dessen langes Warten auf den ersten Punkt vor zwei Wochen unter eher skurrilen Umständen ein Ende fand: "In Hockenheim hat Anfang des Jahres meine DTM-Karriere begonnen. Seitdem habe ich viel gelernt, auch das Team hat viel gelernt. Ich hoffe, dass wir noch ein paar Punkte einfahren."

Futurecom TME

Ebenso wie sein früherer Arbeitgeber in der DTM erwartet auch Markus Winkelhock in Hockenheim sein Heimspiel. "Die Strecke liegt mir sehr gut. Ich war dort in der Formel 3 und anderen Rennserien immer recht erfolgreich", verweist der 27-Jährige auf seinen Heimvorteil. Ob dieser ihm zu seinen ersten Punkten für Futurecom TME verhelfen kann, ist dennoch fraglich. Zu schwach präsentierte sich der A4 des Jahrgangs 2005 in Baden-Württemberg in der Vergangenheit. Eine Tatsache, von der sich Vanina Ickx bei ihrem vermutlich letzten DTM-Rennen nicht die Laune verderben lässt: "Ich bin mein erstes DTM-Rennen in Hockenheim gefahren. Nun kehre ich zwei Jahre später nach Hockenheim zurück, um die Saison zu beenden. Es wird ein besonderes Wochenende für mich."