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Traditionsbewusste Jahreswagen: Wie in alten Zeiten

Von Wolfgang André Schmitz & Stefanie Szlapka 14.10.2007, 09:45

Während die Audi-Neuwagen eine neue Hockenheim-Ära einzuläuten scheinen, geben sich die Jahreswagen im Kampf gegen die 2006er-Mercedes traditionsbewusst...

Es war an diesem Wochenende nicht das erste Mal, dass die Audi-Boliden auch auf der Mercedes-Heimstrecke von Hockenheim eine Trainingssession für sich entschieden. Schon in den vergangenen Jahren hatten die Ingolstädter nach guten Trainingsergebnissen in der Höhle des Löwen immer wieder Hoffnung geschöpft - bevor mit Mercedes-Poles und Mercedes-Siegen die gewohnten Verhältnisse einkehrten. 2007 hingegen wissen die Fahrer der aktuellen A4 DTM ihre Leistungen in Hockenheim auch dann zu bestätigen, wenn es tatsächlich zählt - anders als ihre Kollegen in den Jahreswagen...

"Nach den Trainingsergebnissen hatten wir uns mehr erhofft, aber wir wussten, dass die Konkurrenz zulegen kann. Das Auto war in der zweiten Session sehr komisch zu fahren. Für mich unerklärlich", berichtet uns gegenüber Mike Rockenfeller, der gestern Nachmittag noch Schnellster der zweiten Trainingssession war - und nun von Startplatz elf startet. Alexandre Prémat, als bester Audi-Jahreswagenpilot auf Rang zehn platziert, erging es nicht besser: "Ich bin enttäuscht über das Qualifying - wir hätten auch in die dritte Session kommen können. Mir ist auf meinem zweiten Reifensatz ein Missgeschick unterlaufen."

Doch ob es tatsächlich zum Sieg über die Mercedes gleichen Baujahres hätte reichen können? Die Hierarchie unter den 2006er-Boliden präsentiert sich so wie bereits im vergangenen Jahr - obwohl man auch bei Mücke und Persson nicht frei von Problemen war. "Nach dem gestrigen Tag bin ich heute mit Platz neun sehr zufrieden. Auf alten Reifen waren wir immer stark, auf neuen haben wir es nicht umsetzen können. Wir hatten keinen Grip, wir haben anders als die anderen keine größeren Verbesserungen gefunden", berichtet Alexandros Margaritis vom gestrigen holprigen Start in das Rennwochenende, das sich heute mit einer bekannten Erkenntnis fortsetzte: "Wir sind besser als die 2006er-Audi."

Auch Teamkollege Gary Paffett haderte während des Qualifyings mit fehlendem Grip - und darf sich nach der Rückversetzung Daniel La Rosas als Achtplatzierter über den Titel des besten Jahreswagenpiloten freuen. Mit Blick auf das morgige Rennen sehen sich in ehrenwerter Bescheidenheit beide Parteien im Nachteil. "Am Freitag war die Long-Run-Performance nicht allzu gut; die Reifen haben stark abgebaut", dämpft Margaritis mit Blick auf das Rennen die Erwartungen - Rockenfeller stimmt ein:

"Der Wetterbericht sagt, dass es wärmer wird, was unserem Fahrzeug nicht entgegen kommt", berichtet der Rosberg-Pilot von einem ähnlichen Kuriosum wie gestern Daniel La Rosa und Mathias Lauda, "wir richten uns so aus, dass wir im Warm-up Übersteuern haben, um dann im wärmeren Rennen ein neutrales Auto zu haben." Lediglich Alexandre Prémat versprüht Optimismus - kann es für ihn doch nicht schlimmer kommen als beim Saisonauftakt, der für ihn nach kaum mehr als einem Kilometer endete: "Es sollte möglich sein, einen guten Start zu haben und die letzten Punkte der Saison zu sammeln. Ich fürchte mich nicht vor Hockenheim..."