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Die Teams der Formel 1: Red Bull

10.03.2014, 18:11

BOLIDE


Design-Guru Adrian Newey war für Red Bull wieder am Werk. Beim RB10 fällt die regelbedingt tiefe Nase auf, die eher spitz zuläuft und flach wirkt. Angetrieben wird das Auto, mit dem der Rennstall in seine zehnte Formel-1-Saison startet, wie in den vergangenen Weltmeister-Jahren von einem Renault-Motor. Diesmal allerdings von einem Turbo-Triebwerk anstelle der bisherigen Saugmotoren. Neweys Konstruktionen waren bisher immer der Garant für Vettels Erfolge.

Doch vor dieser Saison gab es massive Probleme mit dem neuen Antriebsstrang von Renault. Laut Motorsportberater Helmut Marko wurde der Motor nur isoliert auf dem Prüfstand getestet, nicht aber mit einem Getriebe. Als es auf die Strecke ging, ging so gut wie gar nichts. So schafften die Renault-Kunden (Red Bull, Toro Rosso, Caterham, Lotus) vor der Saison zusammen 8743,332 Kilometer; die vier Teams mit Mercedes-Power (MercedesAMG, McLaren, Force India, Williams) 17 994,408 Kilometer. Zahlen, die für sich und gegen Red Bull sprechen. "Wir können nicht verhehlen, dass wir nicht unser komplettes Programm absolvieren konnten", räumte Renaults stellvertretender Formel-1-Manager Rob White ein.

SAISONZIEL


In den zurückliegenden vier Jahren konnte die Kombination Red Bull/Renault jeweils die WM (Fahrer- und Teamwertung) gewinnen. 2014 könnte Sebastian Vettel mit dem fünften Triumph in Serie in dieser Statistik mit Rekordweltmeister Michael Schumacher gleichziehen.

Angesichts der Test-Probleme vor der Saison schraubte Vettel aber im Frust bereits seine Ansprüche herunter: "Zunächst einmal wollen wir ins Ziel kommen. Das wäre schon ein Erfolg." Hinter dem Rennstall steht Österreichs Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz. Aufgrund der finanziellen Ausstattung kann Red Bull während eines Saisonverlaufs immer wieder mit großen Schritten aufholen oder der Konkurrenz sogar enteilen. Neben Champion Vettel geht als Neuzugang der Australier Daniel Ricciardo als zweiter Pilot in die Rennen.

PROGNOSE


Die fatalen Test-Eindrücke machen seriöse Prognosen zum Saisonverlauf fast unmöglich. Angesichts des wegen der Regeländerungen völlig neuen Autos und der damit aufgetretenen Probleme vor der Saison, werden die beiden WM-Titel für Red Bull dieses Jahr nur sehr schwer zu erreichen sein. "Der Saisonauftakt kommt für uns mindestens zwei Monate zu früh", gestand Helmut Marko. Was Red Bulls Motorsportberater meint, sind die fehlenden Testkilometer.

Aber Weltmeister Vettel hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Red Bull in scheinbar aussichtslosen Lagen immer die Wende geschafft hat. Und nicht immer glichen seine WM-Triumphe Spazierfahrten wie im Vorjahr. Speziell der erste Titelgewinn 2010 in quasi letzter Sekunde beim Saisonfinale in Abu Dhabi war eine Riesenüberraschung. Und auch 2012 beim dritten Triumph musste "Seb" bis zum Schluss zittern.

(Stand: März 2014)