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1. FC Magdeburg Matthias Tischer: "Falle beim ersten Gegenwind nicht um"

Von Uwe Tiedemann 23.01.2015, 02:06

Magdeburg l Er hat ein bewegtes Jahr 2014 hinter und ein ungewisses Jahr 2015 vor sich - Matthias Tischer, Torhüter des Regionalligisten 1. FC Magdeburg, weiß ein Lied davon zu singen, wie schnelllebig und manchmal auch brutal das Geschäft Fußball sein kann.

Den 14. Mai 2014 wird der Keeper vermutlich nie vergessen, wuchs er beim Landespokalfinale 2013/14 in Halle doch über sich hinaus. Mit sensationellen Paraden brachte Tischer den HFC schier zur Verzweiflung und hatte so maßgeblichen Anteil am nie für möglich gehaltenen 3:0-Triumph. "An diesem Tag hat wirklich alles gepasst", blickt der 29-Jährige auf jenen denkwürdigen Mittwochabend zurück.

Doch der Höhenflug mit einem weiteren Coup im Cup, dem 1:0 über den FC Augsburg in der 1. DFB-Pokalrunde am 17. August, war nur von kurzer Dauer. Nach der 1:2-Pleite in Auerbach am 3. Oktober - der FCM war mittlerweile auf Rang zehn zurückgefallen - nahm Trainer Jens Härtel einen Torhüterwechsel vor, setzte "Tischi" auf die Bank und gab fortan Neuzugang Jan Glinker den Vorzug. "Wir hatten in den ersten neun Spielen enorm viel Pech und zahlreiche Verletzte", sieht Tischer den Hauptgrund für den enttäuschenden Liga-Start.

Tischer plant keinen Vereinswechsel

Doch der gebürtige Magdeburger ist niemand, der den Kopf in den Sand steckt. "Natürlich nagt so etwas an einem, und man hinterfragt sich. Aber ich habe mir nicht viel vorzuwerfen und falle beim ersten Gegenwind nicht gleich um, sondern greife in der Rückrunde wieder voll an", gibt sich das FCM-Urgestein (seit 2004 beim Club) kämpferisch und begründet seinen Optimismus so: "Zu Beginn der Saison hatte doch auch keiner einen Pfifferling auf mich gesetzt. Viele erwarteten, dass Jan aufgrund seiner Zweitligaerfahrung die neue Nummer eins wird, und ich habe mich behauptet. Warum sollte mir das nicht erneut gelingen?"

Und dann sagt der noch bis 2016 an den Club gebundene Tischer Dinge, die das Herz eines jeden FCM-Fans höher schlagen lassen: "Ich bin extrem verwurzelt mit der Stadt und dem Umfeld. Deswegen werde ich einen Teufel tun, mich jetzt nach einem neuen Verein umzusehen. Letztlich ist es so: Wenn es dem FCM gut geht, geht es auch mir gut." Und: "Fußball ist immer noch ein Mannschaftssport. Und ich möchte Teil dieser Mannschaft sein. Deswegen werte ich diese momentan für mich unbefriedigende Situation auch nicht als persönliche Niederlage."

Tischer hofft auf Heimsieg in Halberstadt

Das Verhältnis zu seinem Torwart-Kollegen habe, so Tischer, ohnehin nie gelitten: "Wir gehen absolut kollegial miteinander um. Da ist keiner sauer. Wir wissen halt beide, dass nur einer spielen kann."

Und wie beurteilt der Schlussmann die Aufstiegschancen? "Ich bin ja schon lange dabei und freue mich darüber, dass es seit drei Jahren aufwärts geht. Wichtig ist ein guter Start, sprich ein Heimsieg gegen Halberstadt. Und dann kommt es darauf an, diesen Schwung mitzunehmen für die weiteren Aufgaben."

Das für Sonnabend (14 Uhr) geplante Testspiel bei Askania Bernburg findet in Magdeburg auf einem Nebenplatz der MDCC-Arena statt. Die widrigen Platzbedingungen in Bernburg lassen eine Austragung dort nicht zu.