Deutsche Fan-Attacke bleibt folgenlos für DFB

Paris (dpa) l Der DFB muss nach der Auseinandersetzung zwischen deutschen und ukrainischen Fans am Sonntagabend nicht mit Konsequenzen rechnen. Das teilte die UEFA am Montag auf dpa-Anfrage mit. Rund 50 deutsche Hooligans hatten mehrere ukrainische Fans in der Innenstadt von Lille angegriffen.

Wegen des drohenden Ausschlusses von der Fußball-EM haben sich dagegen Englands Kapitän Wayne Rooney und sein Trainer Roy Hodgson mit eindringlichen Appellen an ihre Fans gerichtet. Er sei nach den Ausschreitungen "sehr besorgt" wegen der letzten Warnung durch die UEFA, sagte Hodgson in einer Video-Botschaft des englischen Verbandes FA. "Wenn ihr kein Ticket habt, reist nicht!", forderte Rooney die Anhänger vor Englands zweitem Gruppenspiel gegen Wales am Donnerstag in Lens auf.

Für zwei britische Anhänger hatten die schweren Ausschreitungen von Marseille am Samstag dagegen schon am Montag ernste Folgen. Ein 41 und ein 20 Jahre alter Mann sind von einem französischem Gericht zu drei beziehungsweise zwei Monaten Haft verurteilt worden.

Bei Ausschreitungen zwischen russischen und englischen Fans war am Samstag ein Mann schwer verletzt worden. Der russische Parlaments-Vizepräsident Igor Lebedew verteidigte die Fanausschreitungen. Er könne nichts Schlimmes an kämpfenden Fans finden, schrieb der Politiker der nationalistischen Liberaldemokraten am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Dass Stadionbilder von Hooligans oder Flitzern nicht im TV gezeigt werden, führte am Montag zu einer Beschwerde der deutschen Fernsehsender bei der UEFA. "Wir haben gemeinsam mit der ARD Kontakt mit der UEFA aufgenommen und unsere Erwartungshaltung klar dargestellt", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz der Deutschen Presse-Agentur. ARD und ZDF erhalten die Live-Bilder aus Frankreich zensiert von der UEFA.

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