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1. FC Magdeburg Chahed setzt den Schlusspunkt

Der 1. FC Magdeburg hat am Mittwochabend in der MDCC-Arena das Drittliga-Spiel gegen Werder Bremen II mit 2:0 (1:0) gewonnen.

21.09.2016, 19:42

Magdeburg l Trainer Jens Härtel verzichtete in der „englischen Woche“ auf die Total-Rotation, brachte gegenüber dem 3:2-Sieg bei Preußen Münster Moritz Sprenger und Tobias Schwede zurück in die Startelf. Dafür mussten Felix Schiller (Hüfte) und etwas überraschend Gerrit Müller weichen. Die zuletzt angeschlagenen Leopold Zingerle und Jan Löhmannsröben waren wieder im Kader.

Die Hausherren erwischten einen guten Start und hatten durch einen Fernschuss von Manuel Farrona-Pulido in der fünften Minute die erste gute Chance. Mehr Glück hatte neun Minuten später Marius Sowislo: In den Schuss des Kapitäns hielt Mohamed Aidara seinen Fuß und fälschte unhaltbar zur 1:0-Führung für den FCM ab.

Bremen, das nach dem Wechsel von Trainer Alexander Nouri zu den Profis von Werder-Urgestein Thomas Wolter gecoacht wurde, zeigte sich aber keineswegs geschockt, spielte in der offenen Partie munter mit und hatte durch Niklas Uwe Schmidt (21.), Melvyn Lorenzen (36.) und Johannes Eggestein (40.) gute Chancen. Auch das Eckenverhältnis von 6:2 belegte: Werder versteckte sich nicht. Auf der Gegenseite wurde FCM-Torjäger Christian Beck von einer Top-Möglichkeit überrascht und verdaddelte das 2:0 (38.).

Nach der Pause versuchte Trainer Härtel mit der Hereinnahme von Löhmannsröben mehr Stabilität in die Defensive zu bringen. Seine Mannschaft stand jetzt sehr tief und überließ den Gästen nahezu komplett das Spiel, ließ sich teilweise sogar einschnüren, ohne aber, dass Werder die Torgefahr aus der ersten Halbzeit entwickeln konnte. Die einzige Chance vereitelte Jan Glinker (83.) gegen den eingewechselten Ex-Magdeburger Enis Bytyqi. Offensivaktionen des FCM blieben vor 12 238 Zuschauern (FCM-Minusrekord in der 3. Liga) Mangelware. Erst in der Nachspielzeit konnte Tarek Chahed einen Konter zum 2:0 nutzen, traf fast von der Seitenlinie gegen das verwaiste Werder-Tor und setzte damit den Schlusspunkt.

Leer blieb gegen Werder Bremen II die Nordtribüne. Nach diversen Vorfällen mit FCM-Anhängern setzte der Club gegen die Grün-Weißen das Urteil einer Blocksperre vom DFB-Bundesgericht um. Zahlreiche „Ultras“ fanden stattdessen Platz auf der Südtribüne. Bemerkenswert: Vor dem Spiel veröffentlichten die Fanclubs einen offenen Brief, in dem sie sich von rechtsextremen, rassistischen und diskriminierenden Äußerungen distanzierten und das Abfeuern von Raketen, Leuchtspurmunition sowie dem Werfen von Böllern und anderen Gegenständen, das Betreten des Innenraums und Vermummung bei FCM-Spielen verurteilten. „Wir sind schockiert, dass Kinder, die unsere blau-weißen Farben in der Zukunft hochhalten sollen, unter Tränen das Stadion verließen“, heißt es. Pyrotechnik wurde nicht genannt. Der FCM hat 71 Fanclubs. Sechs stimmten gegen den offenen Brief, 45 unterzeichneten ihn.

FCM: Glinker - Handke, Hammann, Sprenger, Butzen, Sowislo, Brandt, Ernst (46. Löhmannsröben), Schwede, Farrona-Puldio (64. Chahed), Beck (87. Puttkammer)

Werder II: Zetterer - Rehfeldt, Verlaat, Veljkovic, Aidara, Zander, Kazior, Jacobsen, Schmidt, Eggestein (68. Bytyqi), Lorenzen (76. Jensen)

Schiedsrichter: Zorn (Opfingen). Zuschauer: 12238. Tore: 1:0 Sowislo (14.), 2:0 Chahed (90.+2). Gelbe Karten: Beck, Brandt / Kazior