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1. FC Magdeburg Vorsichtiger Optimismus beim Club

Beim FCM herrscht nach dem 0:0 in Zwickau vorsichtiger Optimismus. Wenn nur nicht die Schwäche beim Verwandeln von Elfmetern wäre.

02.09.2016, 23:01

Magdeburg l Mittelfeldakteur Niklas Brandt brachte es nach dem ersten zählbaren Erfolg in der Fremde auf den Punkt: „In unserer Situation war es ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben uns nach anfänglichen Problemen reingebissen in die Partie, zu Null gespielt und vor allem kein erneutes Gegentor nach einem Standard kassiert.“ Und mit Blick nach vorn fügte der 24-Jährige hinzu: „Jetzt gilt es, an diese Leistung anzuknüpfen und noch mehr gegenzuhalten. Manchmal muss man es halt erzwingen.“
Einen Schönheitspreis gab es am Donnerstagabend bei der Punktspiel-Premiere im neuen Zwickauer Stadion nicht zu gewinnen. Das war aber auch nicht zu erwarten, weil es für beide Teams – auch der FSV Zwickau ist eher mäßig in die Saison gestartet – um zu viel ging. Es war eher ein Abnutzungskampf auf beiden Seiten, geprägt von Hektik, Fouls und Unterbrechungen, aber auch von zwei erstklassigen Torhütern (Johannes Brinkies auf der einen, Jan Glinker auf der anderen Seite).
Dennoch herrschte auf den Rängen gute Stimmung, und es blieb vor allem friedlich, was alle Beteiligten positiv hervorhoben. „Es wurde ja im Vorfeld viel spekuliert. Aber dieses Derby war mit den beiden tollen Fanlagern ein Paradebeispiel dafür, wie es sein sollte. Da macht es einfach Spaß, dabei zu sein“, betonte FSV-Trainer Torsten Ziegner. FCM-Kapitän Marius Sowislo dazu: „Zwickau hat ein tolles Stadion, auf das sie zu Recht stolz sein können. Und wenn dann ein solches Derby heiß umkämpft ist, es aber trotzdem ruhig bleibt, ist das beste Werbung für den Fußball. So sollte es eigentlich immer sein.“
Apropos Sowislo: Der 33-jährige Kapitän bestritt nach seiner Verletzung (Außenbandeinriss) sein erstes Pflichtspiel über 90 Minuten, war mit seiner Leistung auch zufrieden („Ich bin wieder voll da“), ärgerte sich aber natürlich über den vergebenen Handelfmeter: „Ich wollte Verantwortung übernehmen, habe mich auch sicher gefühlt, und dann so etwas. Wenn wir da in Führung gehen, haben wir große Chancen, das Spiel zu gewinnen. Aber manchmal muss man eben mit einem Punkt zufrieden sein. Doch auch ein 0:0 kann Kräfte freisetzen.“
Fakt ist aber: Es war zusammen mit den drei Fehlschüssen im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und der „Fahrkarte“ von Christian Beck in Osnabrück bereits der fünfte (von insgesamt sieben) verballerte Elfmeter in dieser Saison. Damit liegt die Fehlschuss-Quote bei 71 (!) Prozent. „Das ist natürlich absolut verbesserungswürdig“, kommentierte Brandt mit verkniffener Miene diese haarsträubende Zwischenbilanz.
Zum Vergleich: In der Vorsaison scheiterte der Club kein einziges Mal. Alle drei Elfmeter wurden in den Punktspielen verwandelt.
Es war aber nicht nur der ausgelassene Strafstoß, der den Gästen schwer im Magen lag. Es gab weitere gute, mitunter hochkarätige Chancen, die aber zu keinem Treffer führten. So reichte es am Ende „nur“ zu einem Punkt. „Wenn wir weiter an uns glauben und Gas geben, kehren auch wieder die Erfolge zurück. Das war jetzt ein erster Schritt“, befand Beck, der darüber hinaus ebenfalls lobende Worte für die „prima Atmosphäre und tollen Bedingungen“ in Zwickau fand.