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1. FC Magdeburg Zu viele Schwachstellen in Osnabrück

Nach dem 2:3 in Osnabrück gab es zu Recht Lob für den FCM. Es gab auch Schwachstellen, die maßgeblich zur Niederlage beigetragen hatten.

14.08.2016, 23:01

Magdeburg l Der Club war in einem sehr guten Drittligaspiel dicht dran an einem Punktgewinn an der Bremer Brücke, hatte einen 0:2-Rückstand aufgeholt und ging am Ende doch leer aus. Die Gründe:

Der verschossene Elfmeter: Der FCM begann richtig stark in Osnabrück, war präsent, störte früh, zeigte eine gute Raumaufteilung und die nötige Körpersprache. Doch dann scheiterte Christian Beck mit einem an Manuel Farrona-Pulido verursachten Foulelfmeter und baute damit Gegner und auch Publikum wieder auf (16.). „Ich habe zu lange überlegt, wollte eigentlich in die andere Ecke schießen. Wir hatten bis dahin den Gegner richtig gut im Griff. Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel ganz anders“, sagte Beck hinterher.

Probleme bei Standards: Die Gegentore zwei und drei fielen durch Kopfbälle nach Standardsituationen. Zunächst traf Christian Groß zum 2:0, wobei der FCM weder bei der Kopfballvorlage am langen Pfosten noch beim Kopfball des Torschützen selbst ernsthaft Widerstand leistete (63.). Und auch beim 3:2 durch den eingewechselten Michael Hohnstedt, der den Ball ebenfalls per Kopf ins linke Eck wuchtete, stieg die FCM-Defensive nicht hoch genug. „Das war zu einfach“, kritisierte Trainer Jens Härtel hinterher.

Defensivschwächen auf den Außenpositionen: Die Osnabrücker Marc Heider auf der rechten und Jules Reimerink auf der linken Seite stellten den FCM wiederholt vor massive Probleme. Reimerink markierte folgerichtig auch das 1:0. Gegenspieler Nils Butzen räumte bei der Szene ein: „Da sah ich nicht gut aus.“ VfL-Coach Joe Enochs kommentierte den Führungstreffer so: „Ich hatte Angst, dass er nicht selber den Abschluss sucht, sondern noch einmal querpasst.“ Härtel meinte: „Die beiden Außen gehörten zu den Osnabrücker Aktivposten. Wir hatten Pro-bleme, die Flügel zuzukriegen.“

Fehlende Cleverness: Da hatte der Club bei einem der heimstärksten Drittligateams einen 0:2-Rückstand bravourös aufgeholt, fing sich in der Schlussphase aber doch noch das dritte Gegentor ein (86.). „Da muss man diesen einen Zähler mit allem, was man hat, festkrallen“, ärgerte sich Härtel, der auch mit der Situation kurz zuvor haderte, als Farrona-Pulido beinahe die 3:2-Führung erzielt hätte (84.).

„Wir sind weiter als in der vergangenen Saison (als der Club relativ chancenlos 0:2 beim VfL verlor/d. Red.), aber gut beraten, wenn wir uns weiterhin am Klassenerhalt orientieren. Wie schwer es wird, 45 Punkte zu holen, hat man in Osnabrück deutlich gesehen“, sagte Farrona-Pulido. Und zu seiner eigenen starken Leistung: „Das sollen andere beurteilen. Ich bin eigentlich mein größter Kritiker und sage mir: Es geht immer noch besser.“