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Flüchtlingskrise 1. FC Magdeburg sieht eine Chance

Die Flüchtlingskrise ist das beherrschende Thema in Deutschland. Drittligist 1. FC Magdeburg sieht darin eine Chance.

06.10.2015, 23:01

Magdeburg l  Der 1. FC Magdeburg will künftig junge Asylbewerber über den Fußball integrieren und vielleicht so das eine oder andere Talent entdecken.

So wie den 18-jährigen Patrice Goudou aus dem westafrikanischen Benin, der beim Institut für Marktwirtschaft in Magdeburg gerade auf das berufliche Leben in Deutschland vorbereitet wird und offensichtlich fußballerisch über einiges an Potenzial verfügt, denn laut FCM-Sportchef Mario Kallnik hält Thomas Hoßmang, Leiter des Nachwuchszentrums und A-Jugendtrainer des Clubs, große Stücke auf ihn.

Das Institut, kurz IMA genannt, ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das zu den privaten Trägern der beruflichen Bildung zählt und sich als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Arbeitsmarkt bezeichnet.

Dabei soll Goudou kein Einzelfall bleiben. Kallnik schwebt vor, dass unter Flüchtlingen künftig gezielt nach talentierten Nachwuchsfußballern Ausschau gehalten werden soll. „Die dann aber keinesfalls alle für den Club auflaufen sollen, sondern auch für andere Vereine der Stadt Magdeburg oder der Region aktiv werden können“, wie der 40-Jährige ausdrücklich betonte. „Daher wäre es am sinnvollsten, eine Art Test- oder Vorstellungsspiel zwischen einer hiesigen Auswahl und einem Flüchtlingsteam auszutragen, um dann abzuwägen: Wer passt zu wem?“, fügte der Sportchef hinzu und kündigte an, schon bald federführend tätig zu werden und ein solches Match zu organisieren. „Denn“, so Kallnik, „am Ende ist es doch egal, ob einer aus Benin oder Olvenstedt kommt, wenn er gut Fußball spielen kann.“

Ebenfalls zu den IMA-Schülern gehört im Übrigen Ryan Malone. Der Defensiv-Allrounder und ehemalige College-Spieler aus den USA war zu Saisonbeginn mit einem Einjahres-Vertrag beim Drittliga-Neuling ausgestattet worden, kam bislang aber erst zu Kurzeinsätzen und versucht nun gerade, Deutsch zu lernen. Was jedoch nicht ganz unproblematisch verläuft. Kallnik: „Ryan ist nicht das größte Sprachtalent, aber eben ein Profi, der von uns bezahlt wird. Deswegen stehen wir in der Verantwortung und haben natürlich auch ein großes Interesse daran, dass es vorangeht.“