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Fußball Der Vorsprung schmilzt

Der FCM hat sich offensichtlich auf Unentschieden spezialisiert. Der 0:0-Achtungserfolg in Aue war bereits die sechste Punkteteilung.

19.10.2015, 23:01

Von Uwe Tiedemann

Magdeburg l Der einhellige Tenor bei den Verantwortlichen und den fast 2500 mitgereisten Fans nach dem torlosen Remis im Erzgebirge lautete: Mit dem Punkt können wir leben. Doch die Festigung des siebten Tabellenplatzes mit nunmehr 18 Zählern ist trügerisch. Dadurch, dass am Tabellenende gleich drei „Kellerkinder“ ihre Spiele gewannen, beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang (Platz 18) „nur“ noch sechs Punkte.

So könnte der Club ein Erfolgserlebnis dringend gebrauchen. „Es wird höchste Zeit, dass wir mal wieder einen Dreier einfahren. Am besten schon am nächsten Sonnabend im Heimspiel gegen Wehen-Wiesbaden“, sagte Torjäger Christian Beck und sinnierte: „Da kommt man schon ins Grübeln und denkt sich: Statt zwei Remis hätten wir vielleicht besser eins verloren und eins gewonnen und so einen Zähler mehr. Andererseits ist es immer gut, wenn man wie zuletzt in Kiel und Aue keine Gegentore kassiert und ungeschlagen bleibt.“

Dieser Nimbus – der Club hat zuletzt viermal in Folge unentschieden gespielt – stand in Aue allerdings auf des Messers Schneide. „Da ist uns ein wenig die Luft ausgegangen“, befand Sportchef Mario Kallnik. Und der zweikampferprobte Jan Löhmannsröben räumte ein: „Wir sind in der zweiten Halbzeit oft hinterhergelaufen.“

Dabei hatte sich der Aufsteiger fest vorgenommen, die erste Mannschaft zu sein, die beim Zweitliga-Absteiger (Torverhältnis 4:0) trifft. „Unser Motto vorm Spiel lautete: In Aue spielt man nicht, in Aue gewinnt man“, lachte Kapitän Marius Sowislo, der nach der Geburt seiner Tochter Daria (Volksstimme berichtete) verbal besonders gut drauf war. Mit deutlich ernsterem Ton fügte der 32-Jährige hinzu: „Bei aller Leidenschaft, die wir an den Tag legen, hat man wieder einmal gesehen, dass einem in der 3. Liga nichts geschenkt wird und es enorm schwer ist, das Ding am Ende reinzumachen.“

So musste auch Beck, der im Übrigen bei der Wahl zum „Tor des Monats September“ der ARD-Sportschau mit seinem spektakulären Seitfallzieher zum 2:0 gegen den VfL Osnabrück hinter Robert Lewandowski (Bayern München) Platz zwei belegte, weiter auf sein kleines Jubiläum, sprich zehnten Saisontreffer, warten. „Ich hoffe, dass ich mir den für Sonnabend aufgehoben habe. Zu Hause macht es sowieso mehr Spaß“, schmunzelte der „Lange“.

Dass der FCM mit seinen vielen Unentschieden voll „im Soll“ liegt, belegt auch die Statistik. Nachdem gut ein Drittel der Saison absolviert ist, endeten 94 der insgesamt 260 Spiele Remis. Das sind immerhin 36 Prozent und zeigt, wie eng es meistens zugeht. Und noch etwas: Wehen-Wiesbaden hat ebenfalls schon sechsmal remis gespielt ...