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Dritte Liga 1. FC Magdeburg im "Endspiel" um Platz vier

Der 1. FC Magdeburg steht nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg beim VfB Stuttgart II kurz davor, einer fantastischen Saison die Krone aufzusetzen.

08.05.2016, 23:01

Magdeburg l Die Ergebnisse des vorletzten Spieltages waren am Sonnabend so ganz nach dem Geschmack des FCM. Zum einen reichte eine durchschnittliche Leistung für ein 1:0 bei Absteiger VfB Stuttgart II, zum anderen profitierte der Club von den Patzern der Konkurrenz. Der VfL Osnabrück verlor 1:2 in Chemnitz, die SG Sonnenhof Großaspach 0:1 gegen Wehen Wiesbaden – Magdeburg nutzte die Gunst der Stunde und kletterte von sechs auf vier. Eine Plazierung, die bekanntlich zur direkten Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt.

Damit hat der Club sozusagen zwei Matchbälle, sich für dieses lukrative Geschäft zu qualifizieren. In der Liga am nächsten Sonnabend gegen Mitaufsteiger Würzburger Kickers und im Landespokalfinale am 18. Mai (20.30 Uhr) in Halle gegen den HFC.

Auch Geschäftsführer Mario Kallnik war nach dem 1:0 im Stuttgarter Gazi-Stadion, wo mit rund 1000 Clubfans unter den 1410 Zuschauern quasi ein Heimspiel stattfand, total happy. In Anlehnung an die Formel 1 drückte es der 41-Jährige so aus: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch einmal in eine solche ,Pole-Position‘ kommen.“

Im September vergangenen Jahres hatte der FCM an gleicher Stelle gegen die Stuttgarter Kickers noch mit 0:1 verloren. „Als ich ins Stadion kam, habe ich daran aber nur kurz gedacht. Viel ärgerlicher war damals das Hinspiel gegen den VfB mit dem späten Ausgleich zum 2:2“, befand Abräumer Steffen Puttkammer hinterher. Das blieb den Elbestädtern bei ihrer weitesten Auswärtstour (515 Kilometer) diesmal erspart.

So durfte sich auch Trainer Jens Härtel freuen, der wie folgt bilanzierte: „Wir sind schwer reingekommen ins Spiel, hatten dann aber in regelmäßigen Abständen unsere Chancen. Dadurch, dass wir das zweite Tor nicht gemacht haben, wurde es noch einmal wackelig. Der Ausgleich wäre am Ende aber definitiv nicht verdient gewesen.“ Und: „Jetzt haben wir zwei Wege, um unser großes Ziel zu erreichen.“

Dabei riss der 1. FC Magdeburg beim vierten Auswärtssieg der Saison gegen die schon als Absteiger feststehenden Schwaben keine Bäume aus. „Hurra-Fußball wie zuletzt zu Hause gegen Großaspach war aber nicht zu erwarten. Auch weil es ein ganz anderes Spiel war. Für Stuttgart ging es um nichts mehr, die Spieler hatten keinen Druck, konnten sich präsentieren. Gerade zu Beginn haben wir uns ziemlich schwergetan“, sagte Puttkammer und resümierte: „Wir haben uns aus dem kleinen Tief im März wieder rausgezogen und nun belohnt. Was gibt es Schöneres, als es am letzten Spieltag vor vollem Haus gegen den Tabellendritten selber in der Hand zu haben, Platz vier zu verteidigen?“

In der Tat hält der Club den Spannungsbogen bis zum Schluss hoch. Statt um die „goldene Ananas“ geht es nun noch einmal um sehr viel, dürften die Elbestädter bei einem Heimsieg nicht mehr von Rang vier zu verdrängen sein. Der punktgleiche VfL Osnabrück (beide 56) hat das um sechs Treffer schlechtere Torverhältnis.

So konnte es auch Goalgetter Christian Beck verschmerzen, dass er leer ausging – der „Knipser“ war zunächst von zahlreichen Medien irrtümlich als Siegschütze genannt worden – und nach weiteren Treffern des Dresdners Justin Eilers (nunmehr 23) vermutlich auch nicht mehr Platz eins in der Torschützenliste belegen kann.